Abschnitt 8.1 - 8.1 Brandmeldeanlagen
8.1.1 Allgemeine Funktionsbeschreibung
Zur Branderkennung und Alarmierung von Personen dienen u. a. automatische Brandmeldeanlagen. Brandmeldeanlagen können als Vollschutz, Teilschutz, Schutz von Fluchtwegen oder als Einrichtungsschutz ausgeführt werden.
Eingesetzt werden Systeme, die gleichzeitig verschiedene Funktionen erfüllen, z. B.:
Melden und Alarmieren von anwesenden Personen und ggf. der Feuerwehr
Schließen von Brandschutztüren
Steuerung von Rauch- und Wärmeabzugsanlagen
Auslösen von Löschanlagen
Freigabe von Objektschlüsseln im Feuerwehrschlüsseldepot, um der Feuerwehr den Zugang zum Objekt und den schnellsten Weg zum Brandherd zu ermöglichen
Abb. 32
Beschilderung einer Brandmeldeanlage vor einem Gebäude
Merkmale für das Erkennen und Beurteilen von Bränden sind:
Rauch/Gase
Strahlung (Flammen)
Wärme
8.1.2 Bauarten von Brandmeldern
In der folgenden Tabelle sind die gebräuchlichen Brandmelder aufgeführt. Ionisationsrauchmelder werden aufgrund der Strahlenbelastung selten verwendet und müssen beim Austausch fachgerecht entsorgt werden. Auch werden Kombinationen, z. B. Rauch und Wärme, in sogenannten Multisensormeldern verwendet.
Tab. 8
Bauarten von Brandmeldern
Meldertyp | Brandkenngröße | Typische Überwachungsfläche |
---|---|---|
Optische Rauchmelder | Heller und dunkler Rauch sichtbar | 10 bis 80 m2 |
Flammenmelder | Helles Licht | bis 500 m2 |
Wärmedifferenzialmelder | Temperatur-Anstieg | 20 m2 |
Wärmemaximalmelder | Maximal-Temperatur | bis 20 m2 |
Handfeuermelder | Handauslösung |
Rauchmelder
Rauchmelder nach dem Streulichtprinzip sprechen schon auf geringste Mengen Rauch an. Im Vergleich zu den Wärme- und Flammenmeldern ist der Rauchmelder am weitesten verbreitet. Die Rauchmelder können auch in aktiven Rauchansaugsystemen (RAS-System) eingesetzt werden. Dort befindet sich der Rauchmelder in einem abgesaugten Luftstrom. Der Rauch eines Entstehungsbrandes wird aktiv zum Rauchmelder hingeführt (z. B. Schaltanlagen, Hochregallager und Doppelböden).
Abb. 33
Rauchmelder an einer Raumdecke
Flammenmelder
Je nach Bauart des Flammenmelders reagiert dieser auf den Infrarotanteil (IR), auf den ultravioletten (UV) Anteil und/oder auf die Flackerfrequenz einer Flamme. Er wird deshalb z. B. zur Brandfrüherkennung beim Umgang mit oder bei der Lagerung von brennbaren Flüssigkeiten, auch im Freien, eingesetzt. Weitere Einsatzgebiete sind Bearbeitungsmaschinen mit brennbaren Flüssigkeiten oder in Absauganlagen zur Funkenerkennung.
Wärmemelder
Wärmemelder werden vorzugsweise dann eingesetzt, wenn sich der Brandverlauf durch schnelle Temperaturänderungen auszeichnet. Wärmemelder werden in Maximalwertmelder (meldet bei maximaler Temperatur) und Differenzialmelder (meldet über den Temperaturanstieg in einer Zeiteinheit) eingeteilt.
Linienmelder
Es gibt zwei Arten von Linienmeldern:
Kabelgeführter Linienmelder (Wärmekabel)
Die kabelgeführten Linienmelder reagieren auf Temperaturanstieg als Maximalmelder und geben dann in Abhängigkeit der Auslösestelle im Kabel einen Hinweis auf den Ort an. Diese Linienmelder werden überwiegend dort eingesetzt, wo Staub-, Dampf- oder Feuchtigkeitsentwicklung stattfindet, z. B. zur Überwachung von Bandförderanlagen bzw. Schächten und Tunneln. Die Kabellängen liegen bei 100 m.
Lichtschranken-Rauchmelder
Beim linearen Rauchmelder (Streulicht oder Durchlichtmelder) ist der gesamte überwachte Raum die Messkammer. Sender und Empfänger sind einander gegenüber an den Wänden montiert. Die Signale werden ausgewertet und als Alarm oder Störung an die Brandmeldezentrale (BMZ) weitergeleitet.
Handfeuermelder
Handfeuermelder, auch manuelle Brandmelder/Druckknopfmelder genannt, dienen dazu, einen Alarm unmittelbar durch Handbetätigung, in der Regel mit Hilfe eines Druckknopfes, auszulösen.
Abb. 34
Flammenmelder an einer Industrieanlage
Abb. 35
Lichtschranken-Rauchmelder
Abb. 36
Handfeuermelder
8.1.3 Mobile Brandmeldeanlagen
Mobile Brandmeldeanlagen werden bei zeitlich begrenzten Tätigkeiten wie Baustellen, Wartungsarbeiten, Veranstaltungen mit offenem Feuer, brennbaren Flüssigkeiten und Gasen sowie pyrotechnischen Gegenständen, etc. eingesetzt. Sie bestehen in der Regel aus Funk-Rauchmeldern und einem Meldeempfänger. Die Funk-Rauchmelder alarmieren den optisch-akustischen Meldeempfänger, der den Alarm zu einer ständig besetzten Stelle weiterleiten kann.
Abb. 37
Funk-Rauchmelder (MOB-System)
Abb. 38
Optisch-akustischer Meldeempfänger (MOB-System)
Abb. 39
Meldesysteme und Basisstation WES System