DGUV Information 205-001 - Arbeitssicherheit durch vorbeugenden Brandschutz

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Abschnitt 3.3 - 3.3 Zündquellen

Die erforderliche Energie zur Zündung kann dem Brennstoff in vielfältiger Form zugeführt werden. Für die Einleitung des Verbrennungsvorganges sind Intensität und Einwirkungsdauer der Zündquelle wichtig.

Als Zündquellen können wirksam werden:

  • Offene Flammen oder Glut, z. B. Streichholzflamme, Schweiß-, Schneid-, Brennerflamme, Lötlampe, weit reichende Schweißfunken (Abbildung 5), glimmende Tabakreste (z. B. Zigarette)

  • Heiße Oberflächen, z. B. Heizgeräte, Motorengehäuse, Auspuffanlagen, Glühlampen, überlastete elektrische Leitungen, Heizstrahler, Heißluftgebläse

  • Reibungswärme, z. B. durch heiß gelaufene Lager

  • Kompressionswärme und dadurch ausgelöste Brände

  • Reib- und Schlagfunken, z. B. beim Schleifen und Schmirgeln von Metallen, wobei sich die Funken von Stahl und Aluminium während des Fluges durch die Luft durch Oxidationsvorgänge zusätzlich erwärmen können, bei Arbeiten mit Funken reißenden Werkzeugen

  • Schaltfunken, z. B. beim Öffnen und Schließen elektrischer Kontakte (Schalterbetätigung, Stecker ziehen)

  • Elektromagnetische Wellen, z. B. Laserstrahlen, gebündeltes Licht, welches Papier, Pappe, Holz u. Ä. entzünden kann

  • Elektrostatische Aufladung, z. B. bei Trennung fester und flüssiger Stoffe, Abwickeln von Papier, Geweben, Kunststoffbahnen von Walzen und Rollen, durch Reiben, Sieben, Mahlen, Mischen von festen Stoffen und Stäuben, durch Fließen und Zerstäuben von Flüssigkeiten, beispielsweise beim Ein- und Abfüllen von Benzin und Heizöl in Kanister, Personen über Schuhwerk, Kleidung und Handschuhe, ausströmende Gase

  • Chemische Energie, z. B. Selbstentzündung infolge Oxidation, Zerfallsreaktion, feuchtwerdende Leichtmetallstäube, öl- und fettgetränkte Putzlappen, mit Leinöl getränkte Lappen. Diese dürfen deshalb nur in nicht brennbaren verschlossenen und entsprechend gekennzeichneten Behältnissen aufbewahrt werden

  • Chemische Reaktion, z. B. durch Vermischung von Oxidationsmitteln mit einem brennbaren Stoff. Die Oxidationsmittel geben dabei ihren Sauerstoff so schnell ab, dass es, auch unter Luftabschluss, zur Selbstentzündung kommt, z. B. Düngemittelbrand

  • Biologische Reaktion durch Wärmeabgabe infolge biologischer Zersetzung, z. B. Heuballenbrand, Einlagerung zu feuchter Getreideerzeugnisse, Entzündung von mit Kühlschmierstoff getränkten gebrauchten Filtertüchern

Eine umfassende Übersicht der möglichen Zündquellen ist in der Anlage 2 der Technischen Regel für Gefahrstoffe "Brandschutzmaßnahmen" (TRGS 800) aufgeführt.

Durch Funkenflug gefährdeter Bereich

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Abb. 5
Schweißfunken können sich weit verteilen