DGUV Information 215-441 - Büroraumplanung Hilfen für das systematische Planen und Gestalten von Büros

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Abschnitt 3.3 - 3.3 Gestaltung der Arbeitsumgebung

Akustik

  • Bei der Auswahl von Räumen oder der Neuplanung von Gebäuden möglichst Standort mit geringer Lärmbelastung wählen. Falls dies nicht möglich ist, schalldämmende/-dämpfende Bauteile zum Beispiel Schallschutzfenster vorsehen

  • Bei der Planung schallabsorbierende Flächen im Raum vorsehen, zum Beispiel Deckenelemente, Stellwände und Teppichböden

  • Im Sinne der barrierefreien Gestaltung auch Anforderungen von Personen mit Hörbehinderung berücksichtigen

  • Für Mehrpersonenräume, in denen es zu akustischen Störungen kommen kann, Möbel oder zusätzliche Raumgliederungselemente mit schallabsorbierenden Eigenschaften mit einer zweckmäßigen Höhe als akustische Abschirmung einsetzen

  • Geräte (Computer, Drucker, Kopierer, Faxgeräte) mit einer möglichst geringen Geräuschentwicklung einsetzen

  • Von mehreren Beschäftigten benutzte Geräte möglichst an einem zentralen Ort in einem separaten Raum aufstellen

Klima

Faktoren, die das Raumklima beeinflussen, sind zum Beispiel:

  • Heizung

  • Fenster/Sonnenschutz

  • Türen

  • Raumabmessung und -geometrie

  • Bauart des Gebäudes

  • Wärmeeintrag durch Menschen und elektrische Geräte

  • Drucker, Kopierer, Leuchten

Für Räume mit technischer Lüftung

  • Technische Lüftung oder Klimaanlage entsprechend der vorgegebenen Klimaparameter für Büros auslegen und regeln

  • Regelmäßige Reinigung und Wartung der raumlufttechnischen Anlage planen und veranlassen

Sonnenschutz

Geeigneten Sonnenschutz vorsehen. Dabei ist Folgendes zu beachten:

  • Geographische Lage des Gebäudes

  • Ausrichtung der Fenster (Himmelsrichtung)

  • Größe und Art der Fenster

  • Möglichkeit der Montage (innen/außen)

  • Windverhältnisse

  • Individuell regulierbare Sonnenschutzvorrichtung

Beleuchtung

  • Ausreichend große Fensterflächen für die natürliche Beleuchtung und für eine ausreichende Sichtverbindung nach außen vorsehen

  • Bei der Planung der künstlichen Beleuchtung folgende Aspekte berücksichtigen:

    • Ausreichende Beleuchtungsstärken entsprechend der Sehaufgaben an den Arbeitsplätzen einplanen

    • Leuchten mit entsprechender Blendungsbegrenzung vorsehen

    • Entspiegelte Bildschirme einsetzen

    • Art und Anordnung der Arbeitsplätze und Arbeitsbereiche im Raum berücksichtigen

    • Notwendige Flexibilität für die Arbeitsplatzanordnung beachten

  • Beleuchtungsplanung unter Beachtung der lichttechnischen Kriterien

  • Wartungsplan für die künstliche Beleuchtungsanlage

  • Im Sinne der barrierefreien Gestaltung auch Anforderungen von Personen mit Sehbehinderung oder altersbedingt verringerter Sehfähigkeit berücksichtigen

Farbe

  • Raum farblich entsprechend der psychischen und ästhetischen Wirkung gestalten

  • Helligkeiten der Farben für Decken, Wände, Böden und der großen Möbelflächen (von Arbeitstischen und Schränken) entsprechend den empfohlenen Reflexionsgraden auswählen

  • Große Flächen eher in zurückhaltenden Farben (pastellig) halten. Kleinere Flächen können mit kräftigen Farben gestaltet werden, um einen Kontrast zu den Farben auf den großen Flächen und Akzente im Raum zu setzen

  • Das Zusammenspiel der Farben, der Farbkombinationen, der Beleuchtung und der Raumwirkung beachten

  • Die Farbgestaltung mit weiteren Anforderungen abstimmen - zum Beispiel der Corporate Identity des Unternehmens

  • Im Sinne der barrierefreien Gestaltung z. B. für Personen mit Sehbehinderung auf eine visuell kontrastreiche Gestaltung achten

  • Strukturierung eines Gebäudes durch den Einsatz unterschiedlicher Farben - dadurch ist eine bessere Orientierung möglich

Ästhetik im Raum

Mit dem Arbeitsplatzkonzept und Raumkonzept wird die Ästhetik im Raum definiert. Die Farbgestaltung des Raumes, die Oberflächen der Arbeitstische und Schränke sowie deren Formen geben dem Raum eine typische Charakteristik. Sie sollten bei der Gestaltung der Arbeitsumgebung einbezogen werden. Das Erscheinungsbild des Raumes wird durch eine passende Gestaltung der Arbeitsumgebung abgerundet. Hierfür ist es sinnvoll, den Rat von Experten bzw. Expertinnen, zum Beispiel Innenarchitekt bzw. -architektin, einzuholen.