DGUV Information 215-441 - Büroraumplanung Hilfen für das systematische Planen und Gestalten von Büros

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Abschnitt 3.1 - 3.1 Zuordnung von Funktionsbereichen

Folgende Funktionsbereiche können für eine gut funktionierende Büroarbeit notwendig sein und müssen dann im Bürogebäude angeordnet werden:

  • Bereiche für die Büroarbeit

  • Kommunikationsbereiche - zum Beispiel für Konferenzen, Meetings, Workshops, Meeting-Points, Pausen, Empfang

  • Technik-, Lagerbereiche - zum Beispiel Archiv, Registratur, EDV

  • Sozialräume - zum Beispiel Sanitärräume, Ruheräume, Erste-Hilfe-Räume, Pausenräume

Allgemeine Hinweise

  • Ausreichend breite Verkehrswege einplanen, die die Bereiche untereinander verbinden

  • Nichtraucherschutz bei der Planung berücksichtigen

  • Funktionsbereiche so anordnen, dass die Zusammenarbeit und die Kommunikation der Beschäftigten einwandfrei funktioniert und Störungen vermieden werden

  • Ergonomisch vorteilhaft sind Wege, die das Sitzen der Beschäftigten am Arbeitstisch unterbrechen

  • Barrierefreiheit berücksichtigen - zum Beispiel

    • Verkehrswege, stufen- und schwellenfreie Eingangsbereiche

    • geeignete Aufzugsanlagen oder Rampen als Alternative von Treppen

    • Zugänglichkeit und Nutzbarkeit von Büro-, Pausen- und Sanitärräumen

    • ausreichend bemessene Bewegungsflächen

    • visuell kontrastreiche Gestaltung

    • begrenzter Kraftaufwand zum Beispiel zum Öffnen von Türen

Hinweise zu Bereichen für die Büroarbeit

  • Bereiche für die Büroarbeit so im Gebäude vorsehen, dass ein ausreichender Tageslichteinfall und die Sichtverbindung nach außen gewährleistet sind

  • Akustisch und lichttechnisch bedarfsgerechte Bedingungen schaffen

  • Gegebenenfalls raumlufttechnische Anlagen vorsehen

  • Organisatorische Einheiten auch räumlich einander zuordnen

  • Wechselseitige Störungen durch unterschiedliche Arbeitsweisen/Arbeitsmittel vermeiden

  • Gemeinsame Nutzung von Geräten - zum Beispiel Drucker, Plotter, Kopierer - berücksichtigen

  • Datenschutz berücksichtigen (zum Beispiel abschließbare Räume, Sichtschutz)

Hinweise zu Kommunikationsbereichen

  • Für Konferenz- und Besprechungsräume:

    • Technische Voraussetzungen für Präsentations- und Kommunikationstechnik wie Videokonferenz, Beamer, Großbildschirm, Anschlüsse für Notebooks, Tablets, Smartphones berücksichtigen

    • Akustisch und lichttechnisch bedarfsgerechte Bedingungen schaffen

    • Gegebenenfalls raumlufttechnische Anlagen vorsehen

    • Für Kundenbesprechungen räumliche Nähe zum Empfang vorsehen

    • Räumliche Nähe zu Sanitär- und Pausenbereichen vorsehen

  • Für interne Besprechungen in den Arbeitsräumen sollten Besprechungsbereiche mit Besucherstühlen direkt am Arbeitstisch oder an anderer Stelle im Raum vorgesehen werden

  • Für die informelle Kommunikation sind im Raumkonzept Möglichkeiten einzuplanen, wie zum Beispiel

    • Meeting-Points

    • spezielle Kommunikationszonen (Sitzecken)

    • Teeküchen, Café-Theken

Hinweise zu Technik- und Lagerbereichen

  • Ungehinderte Erreichbarkeit mit Transportmitteln berücksichtigen - zum Beispiel Postwagen, Aktenwagen

  • Angemessene statische Belastbarkeit sicherstellen

  • Gegebenenfalls raumlufttechnische Anlagen vorsehen

  • Lichttechnisch bedarfsgerechte Bedingungen schaffen

  • Ausreichend dimensionierte elektrische Installation berücksichtigen

  • Spezielle brandschutztechnische Anforderungen beachten

Hinweise zu Sozialräumen

  • Installationstechnische Vorrausetzungen beachten

  • Intimsphäre sicherstellen - zum Beispiel Sanitärräume und Ruheräume

  • Störungsfreiheit gewährleisten

  • Besondere Ausstattung berücksichtigen

Hinweise zur Raumbelegung

  • Bei der Raumbelegung Arbeitsfunktionen und erforderliche Kommunikationswege berücksichtigen - zum Beispiel Beschäftigte und Teams räumlich zusammen platzieren, wenn sie viele Informationen persönlich austauschen müssen

  • Für die Arbeitsmittel die erforderlichen Voraussetzungen des Raums mit berücksichtigen. Überprüfen, ob bestimmte Arbeitsmittel wie Drucker, Kopierer, Faxgeräte gemeinsam genutzt werden können

  • Überprüfen, welche Störungen von den einzelnen Arbeitsplätzen auf andere ausgehen können - zum Beispiel häufige Besprechungen, Kundenkontakte, Telefongespräche, Wechsel der Arbeitspositionen, Arbeitsplatzwechsel, Unterbrechungen, gegenseitige Störungen bei der Raumaufteilung möglichst minimieren

  • Räume so belegen, dass die spezifischen Arbeitsweisen der einzelnen Beschäftigten und Teams berücksichtigt werden - zum Beispiel Anforderungen an konzentriertes Arbeiten, an kreatives Entwickeln, an Telefonate und Besprechungen, Nutzung von Arbeitsplätzen durch verschiedene Personen (z. B. Desk Sharing)

  • Die individuellen Bedürfnisse, die Vorstellungen und auch die sozialen Beziehungen von Beschäftigten untereinander so weit möglich bei der Zuordnung von Räumen mitberücksichtigen

  • Raumbelegungskonzept entwickeln, sofern eine variable Raum-/Arbeitsplatzbelegung angestrebt wird (z. B. Desk Sharing, alternierende Telearbeit)

  • Gegebenenfalls gemeinsame zentrale Lagerbereiche schaffen

  • Bei der Aufteilung der Räume die Beschäftigten beteiligen