DGUV Information 213-531 - Verfahren zur Bestimmung von lungengängigen Fasern - Lichtmikroskopisches Verfahren -

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Abschnitt 4.1 - 4 Probenauswertung
4.1 Allgemeine Verfahrenshinweise

Das Mikroskop wird entsprechend den Angaben des Mikroskopherstellers justiert, die Köhlersche Beleuchtung eingestellt und die Ringblende des Phasenkontrast-Kondensors auf den Phasenring des Objektivs 40 x zentriert. Der Durchmesser des Walton-Beckett-Zählfeldes muss, bezogen auf das Objekt, (100 +/- 2) µm betragen, was mittels eines Objektmikrometers überprüft wird. Bei älteren binokularen Mikroskopen ist zu beachten, dass sich die Vergrößerung mit Veränderung des Augenabstandes ändern kann.

Anschließend wird das Testpräparat HSE/NPL Mark II unter das Mikroskop gelegt und entsprechend der Gebrauchsanleitung ausgewertet. Ausgehend von der Gruppe der dicksten Rillen sollen wenigstens die Rillen der 5. Gruppe noch wahrgenommen werden können (das Präparat enthält 7 Rillengruppen). Dabei ist in der Regel ein leichtes Nachfokussieren erforderlich. Ein Auszählen der einzelnen Rillen ist nicht nötig. Mit diesem Test wird festgestellt, ob das Mikroskop und die Zählperson für die Auswertung geeignet sind.

Das durchsichtige Filterpräparat wird unter das Mikroskop gelegt und die Fokussierung auf die staubbeaufschlagte Filteroberfläche sowie die Köhlersche Beleuchtung nachjustiert. Dies ist nötig, da das Filterpräparat eine andere Dicke hat als das Testpräparat.

Es empfiehlt sich, zunächst das Filter bei reduzierter Vergrößerung (100 x bis 150 x) übersichtsweise abzurastern. Stellt sich dabei heraus, dass die einzelnen Gesichtsfelder deutlich unterschiedliche Belegungen aufweisen (Anhäufungen von Partikeln, "Löchern" in der Belegung, Inselbildungen), ist das Filter für die quantitative Auswertung nicht geeignet.

Die eigentliche Faserzählung wird bei 400- bis 500-facher Gesamtvergrößerung (Objektiv 40 x, Okular 10 x bis 12,5 x) vorgenommen. Das auf das Filter aufgedruckte Gitter (sofern Filter mit Gitteraufdruck verwendet werden) erleichtert das Finden der Filteroberfläche (Grobfokussieren). Für die Faserzählung selbst ist der Knopf für die Feinfokussierung hin und herzu bewegen, um auch diejenigen Fasern, die im Filterinneren abgeschieden wurden, erkennen zu können. Wurde bei der Filterpräparation zu viel Lösemittel verwendet, was an Verzerrungen des Gitteraufdruckes bzw. des Filterrandes zu erkennen ist, so ist eine hinreichend sichere und zuverlässige Auswertung der Faserbelegungsdichte und somit der Faserzahlkonzentration nicht gewährleistet.

Die Zählfelder werden zufällig auf der auszuwertenden beaufschlagten Filterfläche so ausgewählt, dass eine Bevorzugung des Randbereichs oder des Mittenbereichs vermieden wird. Bewährt hat sich auch das gleichmäßige Mäandern über die auszuwertende beaufschlagte Filterprobe. Die Zählfelder sollten wenigstens 4 mm vom Filterrand entfernt sein. Zählfelder werden verworfen, wenn eine Gitterlinie darin ist oder wenn mehr als 1/8 des Zählfeldes durch Partikelagglomerate oder Luftbläschen (durch nicht sachgerechtes Präparieren verursacht) bedeckt ist.