DGUV Information 209-066 - Maschinen der Zerspanung

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Abschnitt 4.3 - 4.3 Gesundheitsgefahren durch Kühlschmierstoffe

Der verstärkte Einsatz von Kühlschmierstoffen, verbunden mit den hohen Anforderungen, die - wie schon erwähnt nur mit Additiven erreicht werden können - erzeugen ein Gemisch mit exzellenten technologischen Eigenschaften, jedoch auch mit Problemen für den menschlichen Organismus.

Nach Erkenntnissen der Berufsgenossenschaften können folgende Erkrankungen durch intensiven Kontakt mit Kühlschmierstoffen auftreten:

  • Hauterkrankungen (Berufsdermatosen)

  • Atemwegserkrankungen

4.3.1
Erkrankungen der Haut

Diese können entstehen infolge von

  1. a)

    Entwässerung und Entfettung durch

    • Grundöle,

    • oberflächenaktive Substanzen (Tenside),

    • Emulgatoren,

  2. b)

    Irritationen (Reizungen) durch

    • zu hohe Konzentrationen der wassergemischten Kühlschmierstoffe,

    • Eintrocknen von wassergemischten Kühlschmierstoffen auf der Haut,

    • Kontakt der Haut mit eingetrocknetem und somit aufkonzentriertem wassergemischten Kühlschmierstoff auf Maschinenteilen, Werkzeugen, Werkstücken,

    • zu hohen pH-Wert (Ansatz > 9,5),

    • Befall des wassergemischten Kühlschmierstoffes durch Mikroorganismen,

    • hautentfettende Öle in nicht wassermischbaren Kühlschmierstoffen und

    • Späne und Werkstoffabrieb (auch in Putzlappen), die zu Hautverletzungen führen und damit das Entstehen von Hauterkrankungen begünstigen können,

  3. c)

    allergisierenden Inhaltsstoffen, wie

    • Korrosionsinhibitoren (Rostverhinderer),

    • Duftstoffe,

    • von Werkstücken abgetragene Metalle, z. B. Nickel, Kobalt.

4.3.2
Erkrankungen der Atemwege oder innerer Organe

Diese können entstehen durch Einatmen von Dämpfen und Aerosolen, durch Verschlucken oder durch Hautresorption. Sie hängen u.a. davon ab, wie hoch die Konzentration von Kühlschmierstoff, Dampf und/oder Aerosolen in der Atemluft ist.