DGUV Regel 110-004 - Branche Backbetriebe

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Abschnitt 3.4 - 3.4 Teigverarbeitung Brot

Brotteige sind in der Regel sehr weiche Teige, die besonders stark kleben. Diese Eigenschaft erfordert bei der Weiterverarbeitung eine behutsame Behandlung des empfindlichen Produktes.

3.4.1 Teigteilen und Portionieren

Nach der Teigherstellung erfolgt die Portionierung des Teiges von Hand oder maschinell, z. B. mit Teigteilmaschinen.

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Abb. 19
Teigteilmaschine mit Sicherheitslichtschranken

ccc_1085_as_9.jpgGefährdungen

Es besteht Verletzungsgefahr an Quetsch- und Scherstellen der Teigteileinrichtung am unteren Trichterende und im Bereich des Teigaustrages.

Bei Deckendurchbrüchen können Personen in den Teigvorratsbehälter rutschen oder fallen.

ccc_1085_as_3.jpgMaßnahmen

Sie beachten die Hinweise des Herstellers und unterweisen Ihre Beschäftigten.

Sie sorgen dafür, dass bei Arbeiten im Trichter (z. B. Ankratzen von Teigen) der Antrieb des Teigteilwerkzeuges sicher stillgesetzt ist.

Bei Maschinen mit Sicherheitseinrichtungen wie Laserscannern bzw. Sicherheitslichtschranken oberhalb des Teigtrichters wird bei einem Eingreifen in den Trichter das Teilwerkzeug sicher stillgesetzt. Diese Sicherheitsausrüstung hat sich auch als Nachrüstung an bestehenden Maschinen bewährt.

Bei Maschinen mit sicherheitstechnisch mit dem Antrieb verriegelten Auftritten oder Podesten sorgen Sie dafür, dass nur diese für den Zugang zum Trichter verwendet werden. Sie sorgen dafür, dass keine anderen Aufstiegshilfen bzw. Maschinenteile für den Zugang verwendet werden.

Bei Deckendurchbrüchen wird durch geeignete Absperrungen (Umwehrungen) und/oder Abdeckungen verhindert, dass Personen in den Teigvorratsbehälter rutschen oder fallen können.

3.4.2 Rund- und Langwirken

Bei der maschinellen Brotaufarbeitung werden Rund- und Langwirkmaschinen eingesetzt.

ccc_1085_as_9.jpgGefährdungen

Gefährdungen bestehen im Wesentlichen durch Einzugs-, Quetsch- und Scherstellen zwischen rotierenden (Walzen) und festen Maschinenteilen sowie zwischen Fördereinrichtungen und festen Maschinenteilen. Ferner sind Einzugsstellen an den Kettentrieben der Fördereinrichtungen, sowie zwischen Walzen, an Wirkbändern und Umlenkstellen zu beachten. An automatischen Mehlstreuern können Quetsch- und Scherstellen auftreten.

Durch Freisetzung von sensibilisierenden Stäuben kann es zu Gesundheitsbeeinträchtigungen der Beschäftigten kommen.

ccc_1085_as_3.jpgMaßnahmen

Achten Sie beim Betrieb der Maschine auf Vollständigkeit und Funktionsfähigkeit der Schutzeinrichtung.

Sie überprüfen an manuell zu bestückenden Langrollmaschinen regelmäßig die Funktion der Sicherheitsschalteinrichtung am Einlauf der Teigzuführung.

Zur Vermeidung von Mehlstaub sind staubreduzierte Trennmehle und/oder automatische Mehlstreuer einzusetzen. Alternativ sind andere Trennmittel, z. B. Öl zu verwenden.