Anhang 3 - Fortbildung betrieblicher Ersthelfender; Lernziele und praktische Inhalte
Zielsetzung
Die Erste-Hilfe-Fortbildung fokussiert sich auf die Sicherung der in der Grundausbildung erworbenen Kompetenzen. Darauf aufbauend werden Maßnahmen vermittelt und die Bewältigung von Notfallsituationen trainiert. Die Auswahl der hierfür zusätzlich optional zur Verfügung stehenden Themen erfolgt anhand des spezifischen Bedarfs bzw. der Anforderungen der Teilnehmenden/Unternehmen (siehe Auflistung "optionale Themen").
Obligatorische Themen
Die Teilnehmenden sollen
eigene Sicherheit/eigenes Schutzverhalten beachten; z. B. Absichern einer Unfallstelle vornehmen können, Hygienesaspekte beachten
den Notruf absetzen können,
Rettung aus einem Gefahrenbereich inklusive Straßenverkehr kennen,
Maßnahmen zur psychischen Betreuung und zum Wärmeerhalt durchführen können,
den Inhalt eines betrieblichen Verbandkastens kennen,
die Wundversorgung mit vorhandenen Verbandmitteln durchführen können,
bedrohliche Blutungen erkennen und entsprechende Maßnahmen durchführen können,
die Kontrolle des Bewusstseins durchführen können und Gefahren der Bewusstlosigkeit kennen,
die Kontrolle der Atmung durchführen können und Gefahren bei Atemstillstand kennen,
die Seitenlage durchführen können,
die Wiederbelebung inkl. Beatmung durchführen können,
einen Automatisierten Externen Defibrillator (AED) innerhalb einer Wiederbelebung anwenden können,
Atemstörungen erkennen und entsprechende Maßnahmen durchführen können,
kreislaufbedingte Störungen erkennen und entsprechende Maßnahmen durchführen können,
die vorgegebenen und betrieblichen Verfahren der Dokumentation kennen.
Praktische Inhalte
Rettung aus dem Gefahrenbereich (AD 1)
Absetzen des Notrufes (im Rahmen eines Fallbeispiels)
Maßnahmen zur psychischen Betreuung und zum Wärmeerhalt (im Rahmen eines Fallbeispiels)
Wundversorgung mit Verbandmitteln aus dem betrieblichen Verbandkasten durchführen (TÜ 2)
Druckverband am Arm (TÜ)
Maßnahmen zur Schockvorbeugung/-bekämpfung (im Rahmen eines Fallbeispiels)
Feststellen des Bewusstseins (TÜ)
Feststellen der Atemfunktion (TÜ)
Seitenlage (TÜ)
Wiederbelebung inkl. Beatmung (TÜ) Wiederholung Einhelfermethode
Einbindung des AED in den Ablauf der Wiederbelebung (TÜ) Zweihelfermethode
Betriebliche Verfahren der Dokumentation von Erste-Hilfe-Leistung (im Rahmen eines Fallbeispiels)
Optionale Themen
Die Auswahl erfolgt anhand des spezifischen Bedarfs bzw. der Anforderungen der Teilnehmenden/Unternehmen.
Maßnahmen bei Gewalteinwirkungen auf den Kopf
bei bewusstlosen Motorradfahrern Helm abnehmen
hirnbedingte Krampfanfälle erkennen und entsprechende Maßnahmen durchführen
Sonnenstich/Hitzschlag erkennen und entsprechende Maßnahmen durchführen
Unfälle durch elektrischen Strom erkennen und entsprechende Maßnahmen durchführen
Versorgung von Amputationsverletzungen
Verletzungen der Augen erkennen und entsprechende Maßnahmen ergreifen
Versorgung besonderer Wunden (z. B. Fremdkörper in Wunden, Nasenbluten, Zahnverletzungen)
Verletzungen im Bauchraum erkennen und entsprechende Maßnahmen durchführen
Unterkühlungen/Erfrierungen erkennen und entsprechende Maßnahmen ergreifen
Maßnahmen bei Brandwunden durchführen
Verätzungen erkennen und entsprechende Maßnahmen durchführen
Knochenbrüche und Gelenkverletzungen erkennen und entsprechende Maßnahmen (einfache Ruhigstellungsmaßnahmen, Kühlen) durchführen
Sportverletzungen erkennen und versorgen
Vergiftungen erkennen und entsprechende Maßnahmen durchführen
Besonderheiten bei Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Menschen mit Behinderung
Über das Thema Sepsis informieren
ggf. besondere zielgruppenspezifische Inhalte
über das Thema Organspende informiert sein
AD = Ausbilderdemonstration
Teilnehmerübung