DGUV Grundsatz 304-001 - Ermächtigung von Stellen für die Aus- und Fortbildung in der Ersten Hilfe

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Anhang 2 - Ausbildung betrieblicher Ersthelfender; Lernziele und praktische Inhalte

Zielsetzung

Die Teilnehmenden können grundsätzliche Maßnahmen bei Notfallsituationen nach anerkannten und geltenden Standards systematisch anwenden. Die Vermittlung erfolgt praxisnah und kompetenzorientiert. Die Maßnahmen sollten im Gesamtablauf unter Einschluss der psychischen Betreuung der vom Notfall betroffenen Personen geübt werden.

Die Teilnehmenden sollen

  • eigene Sicherheit/eigenes Schutzverhalten beachten; z. B. Absichern einer Unfallstelle vornehmen können, Hygieneaspekte beachten,

  • den Notruf absetzen können,

  • Rettung aus einem Gefahrenbereich inklusive Straßenverkehr kennen,

  • Maßnahmen zur psychischen Betreuung und zum Wärmeerhalt durchführen können,

  • die Inhalte des Verbandkastens kennen

  • die Wundversorgung mit vorhandenen Verbandmitteln durchführen und bei Besonderheiten (Fremdkörper in Wunden, Nasenbluten, Amputationsverletzungen, Zahnverletzungen, Verbrennungen, Verätzungen) die ggf. notwendigen ergänzenden Maßnahmen ergreifen können

  • bedrohliche Blutungen erkennen und entsprechende Maßnahmen durchführen können,

  • Maßnahmen bei Knochenbrüchen und Gelenkverletzungen durchführen können,

  • die Kontrolle des Bewusstseins durchführen können und Gefahren der Bewusstlosigkeit kennen,

  • die Kontrolle der Atmung durchführen können und Gefahren bei Atemstillstand kennen,

  • die Seitenlage durchführen können,

  • die Wiederbelebung inkl. Beatmung durchführen können,

  • den Einsatz eines Automatisierten Externen Defibrillators (AED) kennen,

  • die Helmabnahme beim bewusstlosen Motorradfahrer kennen,

  • hirnbedingte Störungen erkennen und entsprechende Maßnahmen bei Schlaganfall und Krampfanfall durchführen können,

  • Atemstörungen erkennen und entsprechende Maßnahmen bei Atemwegsverlegungen und Asthma bronchiale durchführen können

  • kreislaufbedingte Störungen erkennen und entsprechende Maßnahmen bei Herzinfarkt und Stromunfällen durchführen können,

  • temperaturbedingte Störungen (Sonnenstich/Hitzschlag/Unterkühlung/Erfrierung) erkennen und versorgen können,

  • Vergiftungen erkennen und versorgen können,

  • über das Thema Organspende informiert sein.

Praktische Inhalte

  • Rettung aus dem Gefahrenbereich (Ausbilderdemonstration - AD 1)

  • Absetzen des Notrufes (im Rahmen eines Fallbeispiels)

  • Maßnahmen zur psychischen Betreuung und zum Wärmeerhalt (im Rahmen eines Fallbeispiels)

  • Wundversorgung mit Verbandmitteln aus dem Verbandkasten durchführen (TÜ 2)

  • Druckverband am Arm (TÜ)

  • Maßnahmen zur Schockvorbeugung/-bekämpfung (im Rahmen eines Fallbeispiels)

  • Ruhigstellung bei Knochenbrüchen und Gelenkverletzungen mit einfachen Hilfsmitteln (AD)

  • Handhabung einer Kälte-Sofortkompresse (AD)

  • Feststellen des Bewusstseins (TÜ)

  • Feststellen der Atemfunktion (TÜ)

  • Seitenlage (TÜ)

  • Wiederbelebung inkl. Beatmung (TÜ) Schwerpunkt: Einhelfermethode

  • Einbindung des AED in den Ablauf der Wiederbelebung (AD)

  • Abnehmen des Integralhelmes durch zwei Helfer (AD)

  • Lagerungsarten - atemerleichternde Lagerung, Oberkörperhochlagerung (AD)

  • Entfernen von Fremdkörpern aus den Atemwegen (AD)

AD = Ausbilderdemonstration

TÜ = Teilnehmerübung