DGUV Information 213-584 - Verfahren zur Bestimmung von Kohlenstoffmonoxid Von den Unfallversicherungsträgern anerkannte Messverfahren zur Feststellung der Konzentrationen krebserzeugender, keimzellmutagener oder reproduktionstoxischer Stoffe in der Luft in Arbeitsbereichen

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Abschnitt 1.5 - 5 Beurteilung des Verfahrens

5.1 Messunsicherheit

Für das NDIR-Messgerät NGA 2000 von Emerson Process Management wurden unter Berücksichtigung der Herstellerangaben, des TÜV-Eignungszertifikats und unter Einbezug mehrerer Vergleichsmessungen folgende Abweichung unter Standardbedingungen und folgende erweiterte Messunsicherheit in Anlehnung an DIN EN 482 [1] und DIN EN 45544-1 [2] ermittelt:

Tabelle 1:
Messung der Abweichungen in verschiedenen Messbereichen nach DIN EN 45544-1 [2]

CO-Konzentration [ppm]Abweichung [%]
(n = 12)
3< 14
15< 3
30< 2
60< 1
300< 2
1000< 4

Tabelle 2:
Erweiterte Messunsicherheit unter Einbezug verschiedener Prüfgrößen bei 30 ppm CO in einem Messbereich von 0 - 100 ppm [4]

PrüfgrößeUnsicherheit [%]PrüfgrößeUnsicherheit [%]
Messung der Abweichung
(n = 12)
1,99Feuchtenicht feststellbar
Abweichung am Nullpunkt
(n = 12)
0,20Durchflussratenicht feststellbar
Querempfindlichkeit
(gegenüber CO2 15 Vol.-%)
2,86Linearität0,25
Temperatur0,32Schwankung der Energieversorgungnicht feststellbar
Drucknicht feststellbarStabilität2,50
Kombinierte relative Messunsicherheit [%]4,31
Erweiterte relative Messunsicherheit [%]8,62

Der Infrarotdetektor reagiert relativ unempfindlich auf äußere Einflussgrößen wie Temperatur, Luftdruck oder die Anströmgeschwindigkeit. In Tabelle 3 ist die Abweichung der Anzeige bei einer Exposition von 50 ppm Kohlenstoffmonoxid in Abhängigkeit der jeweiligen Einflussgröße dargestellt. Der Drift über 24 Stunden liegt bei 0,2 ppm.

Tabelle 3:
Änderung des Anzeigewerts durch äußere Einflussgrößen [5]

EinflussgrößeAbweichung der Anzeige:
Temperatur
pro 10 K
Nullpunkt: < 0,5 ppm
Empfindlichkeit: < 0,5 ppm
Luftdruckkompensiert
Langzeitverhalten (Drift)
innerhalb von 24 Stunden
(im Vergleich zum Anfangswert)
Nullpunkt: < 0,2 ppm
Empfindlichkeit: < 0,2 ppm

5.2 Bestimmungsgrenze

Für die gewählte Gerätekombination aus NDIR-Typ der Fa. Emerson Process Management, der Größe der Messküvette, des Probenvolumenstroms und der Probenschlauchlänge ergibt sich aus der Kalibriergeradenmethode (Kalibrierpunkte bei 0, 3, 6, 8, 10, 15, 30, 45, 60 ppm) in Anlehnung an DIN 32645 [3] eine Nachweisgrenze von 0,5 ppm und eine Bestimmungsgrenze von 1,6 ppm Kohlenstoffmonoxid.

5.3 Selektivität

Bevor dieses Verfahren zum Einsatz kommt, muss sichergestellt sein, dass wesentliche Querempfindlichkeiten (siehe Tabelle 4) gegenüber anderen möglichen Stoffen in der Luft des zu überwachenden Arbeitsbereiches ausgeschlossen werden können. Können Querempfindlichkeiten, die zu falsch-positiven Messergebnissen führen, nicht ausgeschlossen werden, muss das Gesamtsignal als Messsignal für Kohlenstoffmonoxid interpretiert werden. Sind Querempfindlichkeiten bekannt, die zu falsch-negativen Ergebnissen führen, ist ein anderes Messverfahren auszuwählen.

Tabelle 4:
Geprüfte Querempfindlichkeiten [4]

Relevante
Testkomponente
TestkonzentrationenMaximale Abweichung
CO in ppm
Wasserdampf (90 % relative Feuchte bei 24 °C entspricht ca. 3 Vol.-%)30 Vol.-%0,0
Kohlendioxid15 Vol.-%1,8
Methan75 ppm0,0
Distickstoffmonoxid11 ppm0,3
Stickstoffmonoxid240 ppm0,0
Stickstoffdioxid16 ppm0,0
Ammoniak28 ppm-0,2
Schwefeldioxid376 ppm0,9
Chlorwasserstoff33 ppm0,0