DGUV Information 213-736 - Empfehlungen Gefährdungsermittlung der Unfallversicherungsträger (EGU) nach der Gefahrstoffverordnung Fräsen von Asphaltbelägen mit BOMAG-Straßenfräsen mit Elektroabscheider

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Abschnitt 5.3 - 5.3 Bewertung der Gefahrstoffexposition

Die Messungen erfolgten über Messdauern zwischen 3 und 5 Stunden während des normalen Betriebes beim Fräsen von Fahrbahnbelägen, einschließlich der üblichen Rüst- und Nebenzeiten (Meißelwechsel, Rangierfahrten, Nachfüllen von Wasser). Diese Tätigkeiten dauern über die gesamte Schicht an und werden regelmäßig durchgeführt, womit die dargestellten Messwerte als repräsentative Schichtmittelwerte anzusehen sind. Die Messergebnisse sind in Tabelle 2 für die Messungen an Großfräsen (Fräsbreite 2 m) und Tabelle 3 für Messungen an den Kompaktfräsen (Fräsbreite 1 m) dargestellt.

Tabelle 2 Übersicht der Messungen an Großfräsen BM 2000/75

Gefahrstoff CAS-Nr.MessortAnzahl der MesswerteMinimalwert WminMittelwert MW95. PerzentilMaximalwert Wmax
A-Staub [mg/m3]Maschinenführende170,130,220,350,49
Bodenpersonal170,120,190,270,36
Bandabwurf170,441,543,054,08
E-Staub [mg/m3]Maschinenführende170,270,641,261,45
Bodenpersonal170,130,471,111,30
Bandabwurf170,962,835,436,17
Quarz [mg/m3] 14808-60-7 Maschinenführende170,000,0060,010,02
Bodenpersonal170,000,0050,010,01
Bandabwurf170,000,0570,130,32
Asbest [Fasern/m3] 1332-21-4 Maschinenführende124481632420811479
Bodenpersonal7< 823< 1313< 27628540
Bandabwurf10< 832< 1195< 24823389

Tabelle 3 Übersicht der Messungen an Kompaktfräsen BM 1000/35

Gefahrstoff CAS-Nr.MessortAnzahl der MesswerteMinimalwert WminMittelwert MW95. PerzentilMaximalwert Wmax
A-Staub [mg/m3]Maschinenführende110,080,200,430,47
Bandabwurf110,542,076,128,21
E-Staub [mg/m3]Maschinenführende110,150,370,680,74
Bandabwurf110,283,219,4911,93
Quarz [mg/m3] 14808-60-7 Maschinenführende110,0030,00650,0140,015
Bandabwurf110,00930,261,041,73
Asbest [Fasern/m3] 1332-21-4 Maschinenführende10< 1115< 326569548839
Bandabwurf10< 1178< 2677< 38663885
  • A-Staub

    Die Ergebnisse der durchgeführten Expositionsmessungen zeigen, dass bezogen auf eine achtstündige Arbeitsschicht der Allgemeine Staubgrenzwert für A-Staub bei Anwendung der beschriebenen Gerätschaften und der Umsetzung der in dieser EGU beschriebenen technischen und organisatorischen Schutzmaßnahmen eingehalten wird. Für die Maschinenführenden wurde ein Schichtmittelwert im 95. Perzentil von 0,35 mg/m3 (28 % des Grenzwertes) für die Großfräse, und 0,43 mg/m3 (34,4 % des Grenzwertes) für die Kleinfräse ermittelt.

    Die stationäre Messung am Bandabwurf ergab einen 95. Perzentil von 3,05 mg/m3 an der Großfräse (2,4-fache des Grenzwertes) und 6,12 mg/m3 an der Kleinfräse (4,9-fache des Grenzwertes). Es handelt sich bei der Übergabestelle des Fräsgutes auf das Transportfahrzeug um die Stelle mit der höchsten zu erwartenden Konzentration, ein Arbeitsplatz ist für diesen Messort nicht definiert.

  • E-Staub

    Für die Maschinenführende der Großfräse wurde ein 95. Perzentil von 1,26 mg/m3 (12,6 % des AGW) und für die Maschinenführende der Kleinfräse ein 95-Perzentilwert von 0,68 mg/m3 (< 10 % des AGW) ermittelt. Das 95-Perzentil für das Bodenpersonal der Großfräse lag bei 1,11 mg/m3 (11,1 % des AGW).

    Die stationäre Messung am Bandabwurf ergab einen 95. Perzentil von 5,43 mg/m3 (54,3 % des AGW) für die Großfräse und 9,49 mg/m3 (94,9 % des AGW) für die Kleinfräse - damit lag selbst im Falle der Worst case Messung der Schichtmittelwert aller 17 Messungen unterhalb des Allgemeinen Staubgrenzwertes für E-Staub von 10 mg/m3. Bei den Emissionsmessungen am Bandabwurf können Konzentrationen oberhalb des AGW auftreten. Es handelt sich hierbei nicht um einen Arbeitsplatz.

  • Quarzstaub

    Für Maschinenführende und Bodenpersonal der Großfräse, beträgt der 95. Perzentil jeweils 0,01 mg/m3 (20 % des Beurteilungsmaßstabes). Der 95. Perzentil für die Maschinenführenden an der Kleinfräse wurde mit 0,014 mg/m3 (28 % des Beurteilungsmaßstabes) ermittelt. Der geltende Beurteilungsmaßstab für Quarz im A-Staub von 0,05 mg/m3 wurde damit für alle Arbeitsplätze eingehalten. Bei den Emissionsmessungen am Bandabwurf ergab sich ein 95. Perzentil von 0,13 mg/m3 an der Großfräse (2,6-fache des Beurteilungsmaßstabes) und 1,04 mg/m3 (20,8-fache des Beurteilungsmaßstabes) an der Kleinfräse.

    Bei den Emsissionsmessungen am Bandabwurf können Konzentrationen oberhalb des Beurteilungsmaßstabs auftreten.