DGUV Information 214-089 - Verhaltensregeln für Mitarbeiter im Eisenbahnbetrieb

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Abschnitt 5.4 - 5.4 Vorbeifahrt von Zug- und Rangierfahrten

Die größte Gefährdung geht in Gleisanlagen von sich bewegenden Eisenbahnfahrzeugen aus. Sie können erfasst und überfahren werden. Außerdem ist die Druck- und Sogwirkung schnellfahrender Züge besonders gefährlich.

Beachten Sie optische und akustische Warnsignale, die auf eine Fahrzeugbewegung hinweisen.

Müssen Sie an Gleisen entlang gehen oder neben Gleisen stehen, halten Sie einen möglichst weiten Abstand von den Gleisen.

Nehmen Sie bei einer Vorbeifahrt bewusst einen sicheren Stand ein (in der Regel im Sicherheitsraum). Der Sicherheitsraum befindet sich in der Regel auf der gleisfreien Seite. Soweit der Sicherheitsraum nicht eindeutig erkennbar ist, wird dieser besonders gekennzeichnet (z. B. Begrenzungsstangen in S-Bahn-Tunneln, unterschiedliches Oberflächenmaterial). Beobachten Sie vorbeifahrende Eisenbahnfahrzeuge. Achten Sie dabei auf lose Fahrzeugteile oder -planen, verschobene Ladungen, offene Türen und Schnee- oder Eisabwurf. Nehmen Sie möglichst Blickkontakt zu dem Mitarbeiter im Eisenbahnbetrieb an der Spitze der Zug- oder Rangierfahrt auf.

An Einbauten neben Gleisen (z. B. Laderampen, Auftauanlagen, Masten), die mit einer Sicherheitsmarkierung durch gelb-schwarze Streifen gekennzeichnet sind, ist der seitliche Sicherheitsabstand zu sich bewegenden Eisenbahnfahrzeugen von mindestens 0,5 m nicht vorhanden. An diesen Stellen dürfen Sie sich während der Vorbeifahrt von Eisenbahnfahrzeugen nicht aufhalten. Es besteht Lebensgefahr durch Quetschen.

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Stehen Eisenbahnfahrzeuge an Weichen oder Kreuzungen bis zum Grenzzeichen, kann sich eine Engstelle zwischen dem stillstehenden und dem vorbeifahrenden Eisenbahnfahrzeug ergeben (siehe Abschnitt 6.7). Sie dürfen sich während der Fahrbewegung nicht auf dem Rangiererweg im Bereich der Engstelle aufhalten (siehe Abbildung nächste Seite).

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In Tunneln entwickeln Züge eine starke Druck- und Sogwirkung. Suchen Sie bei Annäherung einer Fahrt umgehend den Sicherheitsraum auf und halten Sie sich an ggf. vorhandenen Halterungen (z. B. Handläufe) fest.

Wenn Sie trotz aller Umsicht und Vorsicht von einer Fahrt überrascht werden und den Sicherheitsraum nicht mehr aufsuchen können, dann werfen Sie sich neben dem Gleis zu Boden, und zwar mit dem Kopf in Richtung der sich nähernden Fahrt.