Abschnitt 9.5 - 9.5 Konferenzraum
Abb. 65
3D-Darstellung des Konferenzraums
In dem Konferenzraum sollen Besprechungen durchgeführt werden. Dabei ist entgegen den Situationen im Büro eine gute Hörsamkeit über weitere Entfernung erforderlich. Nach ASR A3.7 oder DIN 18041 lässt sich dieser Raum mit einer Bildungsstätte vergleichen. Die erforderlichen Nachhallzeiten sind volumenabhängig und liegen für den Oktavbandbereich von 250 Hz bis 2.000 Hz bei 0,57 s für diesen Raum. Eine Toleranz von ± 20 %, also von 0,46 s bis 0,68 s, wird akzeptiert.
Es wird eine Besprechungssituation angenommen, in der eine Person spricht. Alle übrigen Personen schweigen. Die Werte werden für die Person angegeben, die sich in weitester Entfernung zum Sprecher befindet.
Variante 1
Ein Teppichboden ist vorhanden. Alle übrigen Begrenzungsflächen sind schallhart.
Abb. 66
Schallausbreitung im Raum nach Variante 1
Schalldruckpegel an der vom Sprecher am weitesten entfernten Position: 55 dB(A)
Sprachübertragungsindex STI (male) am Arbeitsplatz: 0,56
Tabelle 25
Berechnete Nachhallzeit für den Konferenzraum Variante 1.
f [Hz] | 125 | 250 | 500 | 1.000 | 2.000 | 4.000 |
---|---|---|---|---|---|---|
T[s] | 1,7 | 1,6 | 1,6 | 1,1 | 0,9 | 0,7 |
Die Nachhallzeit entspricht nicht den Vorgaben der ASR A3.7. Die Sprachverständlichkeit ist im angemessenen Bereich. Durch die langen Nachhallzeiten kann es zu einer höheren Höranstrengung in einem solchen Raum kommen.
Variante 2
Zusätzlich zum Teppichboden wird eine vollflächige Akustikdecke in den Raum eingebracht.
Abb. 67
Schallausbreitung im Raum nach Variante 2
Schalldruckpegel an der vom Sprecher am weitesten entfernten Position: 49 dB(A)
Sprachübertragungsindex STI (male) am Arbeitsplatz: 0,68
Tabelle 26
Berechnete Nachhallzeit für den Konferenzraum Variante 2.
f [Hz] | 125 | 250 | 500 | 1.000 | 2.000 | 4.000 |
---|---|---|---|---|---|---|
T[s] | 0,7 | 0,6 | 0,5 | 0,5 | 0,5 | 0,4 |
Die Nachhallzeit entspricht den Vorgaben der ASR A3.7. Die Sprachverständlichkeit zeigt in dieser Situation einen guten Wert von fast 0,7. Somit kann auch der weitest entfernte Zuhörer an der Besprechung mit einer nicht erhöhten Höranstrengung teilnehmen und der Konversation folgen. In diesem Beispiel zeigt sich deutlich, dass die Sprachverständlichkeit nicht von dem Schalldruckpegel abhängig ist. Soll dieser Raum auch für Videokonferenzen genutzt werden, kann für die einwandfreie Übertragung von Sprache eine niedrigere Nachhallzeit günstig sein.