DGUV Grundsatz 312-002 - Hörgeräte zur Verwendung mit einer Gehörschutz-Otoplastik für den Einsatz in Lärmbereichen

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Abschnitt 6.3 - 6.3 Prüfablauf

Für die Prüfungen wird ein Lärmschutzprogramm in das Hörgerät einprogrammiert, sodass auch bei eingeschaltetem Hörgerät ein Kriteriumspegel von ≥ 110 dB(A) erreicht wird und in der gleichen Einstellung das Internationale Sprachtestsignal (ISTS) bei einem Pegel von 60 dB(A) um mindestens 5 dB verstärkt wird. Dieses wird dann mit den nachfolgenden Messungen bestätigt. Zudem ist darauf zu achten, dass vor der Prüfung eine neue Batterie eingelegt wird oder die Messungen mit einem Batterieadapter und einer externen Spannungsquelle erfolgen.

6.3.1
Bestimmung des Kriteriumspegels

Der Pegel der Prüfgeräusche wird von 60 dB(A) an in 20 dB-Schritten und ab 100 dB(A) in 5 dB-Schritten bis 110 dB(A) erhöht. Für jeden Pegel und jedes Prüfgeräusch wird der diffusfeld-korrigierte A-bewertete Summenschalldruckpegel am Ohrsimulator bestimmt. Nach der Messung wird durch Interpolation für alle Prüfgeräusche, bei denen es möglich ist, der genaue Außenpegel bestimmt, bei dem ein diffusfeld-korrigierter A-bewerteter Summenschalldruckpegel von 85 dB(A) am Ohrsimulator erreicht wird. Im Sinne einer Worst-Case-Abschätzung wird jedoch immer nur der kleinste Wert, der sich für die verschiedenen Prüfgeräusche ergibt, als Kriteriumspegel herangezogen. Wird bei keinem der Prüfgeräusche bei 110 dB(A) ein diffusfeld-korrigierter A-bewerteter Summenschalldruckpegel von 85 dB(A) erreicht, ist das Prüfergebnis mit ≥ 110 dB(A) anzugeben.

6.3.2
Messung der Verstärkung des Internationalen Sprachtestsignals (ISTS)

Das Internationale Sprachtestsignal (ISTS) nach DIN EN 60118-15:2012-12 [2] wird mit einem Summenpegel von 60 dB(A) aus 0° in 1 m Entfernung wiedergegeben und der diffusfeld-korrigierte A-bewertete Summenschalldruckpegel wird bestimmt. Die Differenz zwischen Ein- und Ausgangspegel ist die wirksame Verstärkung. Dabei ist darauf zu achten, dass die Einstellung des Hörgeräts gegenüber der Messung 6.3.1 nicht verändert wird. Auch hier gilt, dass bei der Messung am Referenzpunkt ohne Kunstkopf für das ISTS mit 60 dB(A) aus 0° in 1 m Entfernung eine verzerrungsfreie Wiedergabe mit einer Abweichung in den Terzbändern von 100 Hz bis 10 kHz von jeweils < 2 dB gewährleistet ist.