Abschnitt 6.3 - 6.3 Zurrdrahtseile
Ein Zurrdrahtseil ist ein Drahtseil auf einer Seilwinde oder in Kombination mit einem Zurrgurt oder mit einem Kettenzug. |
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Spannmittel
Die Leistungsfähigkeit des fertigen Zurrdrahtseils ergibt sich aus der Anzahl der verarbeiteten Einzeldrähte und Drahtlitzen.
Sie wird als "Lashing Capacity" (LC) bezeichnet und der angegebene Wert gilt für den geraden Zug.
Wird das Zurrdrahtseil in der Umreifung (z.B. als Kopfschlinge) eingesetzt, kann dieser Wert verdoppelt werden.
Tabelle 19 Zulässige Zugkraft von Zurrdrahtseilen
Nenndurchmesser des Zurrdrahtseils Ø in mm | Lashing Capacity (LC) im geraden Zug in daN |
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8 mm | 1.120 daN |
10 mm | 1.750 daN |
12 mm | 2.500 daN |
14 mm | 3.500 daN |
18 mm | 5.650 daN |
22 mm | 8.500 daN |
Quelle DIN EN 12195-Teil 4
Handhabung von Zurrdrahtseilen
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Abb. 6-30 bis 6-33
Übersicht von Zurrdrahtseilen, die den gültigen Normen entsprechen. Die Enden können für eine Aufnahme in die Zurrwinde angespitzt sein.
Abb. 6-34
Seilendverbindung mit Pressklemme und Kausche
Drahtseilklemmen, die auch Schraubklemmen oder Frösche genannt werden, sind zur Herstellung von Endverbindungen an Zurrdrahtseilen zur Ladungssicherung verboten! |
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Abb. 6-35
Unzulässige Endverbindung durch Drahtseilklemmen an einem Zurrdrahtseil
Spannelemente
Ein Spannelement ist eine mechanische Vorrichtung zur Einleitung der Zugkraft in ein Zurrmittel.
Spannelemente an Zurrdrahtseilen können z. B. sein:
Drahtseilwinde
Mehrzweck-Kettenzug
Abb. 6-36
Beispiel für eine Drahtseilwinde
Verbindungselemente
Beispiele für Verbindungselemente an Zurrdrahtseilen:
Zurrhaken
Endglied
Schäkel mit Splint zur Sicherung
Kombinationselement
Ablegereife von Zurrdrahtseilen
Zurrdrahtseile sind abzulegen:
Bei Beschädigungen von Pressklemme oder Spleiß
Bei starkem Verschleiß oder Abrieb des Seils um mehr als 10 % des Nenndurchmessers
Bei Quetschungen des Seils um mehr als 15 %
Bei Knicken und Klanken
Bei Anrissen, Brüchen oder starker Korrosion an Spann- oder Verbindungselementen
Zurrdrahtseile sind ständig der Witterung ausgesetzt. Dadurch sind sie sehr anfällig gegen Korrosion. Hinzu kommt, dass sie oft über scharfe Kanten und an Umlenkungen geknickt werden. Das kann zu Quetschungen führen. Kurzum: Zurrdrahtseile sollte man sensibel behandeln! |
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Die DIN EN 12195-4 fordert, dass Zurrdrahtseile außer Betrieb genommen werden, wenn sie Anzeichen von Schäden zeigen. |
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Die Richtlinie VDI 2700 Blatt 3.1 fordert, dass alle Zurrmittel mindestens einmal jährlich durch eine sachkundige Person zu prüfen sind. |
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