DGUV Information 202-033 - Minitrampolin - mit Leichtigkeit und Sicherheit

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Abschnitt 4.3 - 4.3 Fußsprünge

Nach den Erfahrungen mit der Wurfkraft des Geräts, der erforderlichen Körperspannung und der Landetechnik in spielerischer Form wird der Stecksprung als Grundlage für alle weiteren Sprünge variationsreich bis zur sicheren Ausführung entwickelt.

4.3.1 Strecksprung als Basissprung

Anlauf (Abb. 42)

  • Anlauf mit geringem Tempo und wenigen Schritten beginnen

  • Beginn mit erhöhtem Anlaufsteg (z. B. drei nebeneinander stehende Bänke mit darüber liegenden Matten oder zwei entsprechend hohe, längs hintereinander gestellte Kästen)

  • Erhöhung der Anlauflänge und -geschwindigkeit mit zunehmender Sicherheit und zunehmendem Können gesteigert und dazu gleichzeitige Verstärkung der Tuchneigung des Trampolins

Einsprung in das Tuch (Abb. 43, 44)

Aus dem letzten Laufschritt erfolgt der Einsprung in das Tuch.

  • Hochziehen des Schwungbeins und Absprung vom Sprungbein

  • gleichzeitige Rückführung der Arme

  • schnelles Zusammenführen der Beine in der Luft und beidfüssiges, hüftbreites Aufsetzen auf dem Tuch mit leichter Rücklage und Körperspannung; leichte Beugung der Sprung-, Knie- und Hüftgelenke

Absprung vom Tuch (Abb. 45, 46)

  • Streckung der Sprung-, Knie- und Hüftgelenke

  • gleichzeitiges Vor-Hochschwingen der Arme und Fixieren zur Schwungunterstützung

ccc_3581_38.jpgccc_3581_39.jpgccc_3581_40.jpgccc_3581_41.jpgccc_3581_42.jpg
Abb. 42Anlauf vom erhöhten Anlaufsteg als GeländehilfeAbb. 43Einbeiniger AbsprungAbb. 44EinsprungAbb. 45Leichte Beugung der Gelenke im TuchAbb. 46Strecksprung nach dem Absprung

Flug (Abb. 47, 48)

  • Körperspannung halten, Hohlkreuz vermeiden

  • aufrechte Kopfhaltung

  • Landestelle im Blick haben (peripheres Sehen)

  • hüftbreites Öffnen der gestreckten Beine zur Landungsvorbereitung

Landetechnik (Abb. 49 - 51)

  • hüftbreites Aufsetzen der Füße vor dem Körperschwerpunkt, Abrollen vom Ballen zur Ferse

  • Beugung der Sprung-, Knie- und Hüftgelenke (Kniebeugung nicht unter 90 °)

  • bei Gleichgewichtsverlust Ausfallschritt(e) oder Abrollen

  • Herunterführen der Arme

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Abb. 47Flugkurve steigendAbb. 48Peripheres Sehen zur LandungsvorbereitungAbb. 49Landung mit den Fußballen zuerstAbb. 50/51Landungsbeugung und Streckung

Helfen und Sichern (Abb. 52, 53)

  • Sandwichgriff an Vorder- und Rückseite des Rumpfs

  • Blickkontakt vor Übungsbeginn zwischen Springenden und Helfenden

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Abb. 52Landungssicherung (für den Sandwichgriff bereit)Abb. 53Zugriff bei Sturzgefahr

4.3.2 Weitere Fußsprünge

Die weiteren Fußsprünge werden in der Anfangsphase wie der Strecksprung ausgeführt. Sie erfordern aber zusätzliche Bewegungsaktionen in der Hauptphase, wie das Anhocken, Grätschen, Winkeln der Beine oder eine halbe bis ganze Drehung um die Längsachse (Schraubbewegung). Diese Bewegungsaktionen beginnen kurz vor Erreichen des höchsten Punkts der Flugkurve und sind möglichst früh vor der Landung zu beenden, um genügend Zeit für die Körperstreckung zur Landungsvorbereitung zu haben. Die Hauptphase der Sprünge kann durch Armeinsatz unterstützt werden.

Helfen und Sichern

  • Sandwichgriff an Vorder- und Rückseite des Rumpfs erfolgt bei der Landungsstreckung sofern erforderlich (Sturzgefahr)

  • bei Grätschsprüngen stehen die Helfenden seitwärts versetzt hinter und/oder vor dem Springenden (siehe Abb. 55 und 56).

  • Blickkontakt vor Übungsbeginn zwischen Springenden und Helfenden

Hocksprung

Bewegungsaktionen
  • Strecksprung in die Höhe

  • schnellkräftiges Anhocken der Beine zur Brust bei nur leichtem Vorbeugen des Oberkörpers

  • Anfassen/Umfassen der Unterschenkel/Knie zur Unterstützung möglich

  • Landetechnik (siehe S. 22, Abb. 49-51)



Grätschsprung

Bewegungsaktionen
  • Strecksprung in die Höhe

  • schnellkräftiges Seitwärtsschwingen der gestreckten Beine

  • Seitwärtsführen der Arme

  • Zusammenführen der Beine zur Landung

  • Landetechnik (siehe S. 22, Abb. 49-51)



Grätschwinkelsprung

Bewegungsaktionen
  • Strecksprung in die Höhe

  • schnellkräftiges Grätschen und Anwinkeln der gestreckten Beine

  • gleichzeitiges ausgleichendes Vorbeugen des Oberkörpers

  • Zusammenführen der Beine zur Landungsstreckung

  • Landetechnik (siehe S. 22, Abb. 49-51)

ccc_3581_49.jpgAbb. 54
Hocksprung
ccc_3581_50.jpgAbb. 55
Grätschsprung
ccc_3581_51.jpgAbb. 56
Grätschwinkelsprung
Bücksprung
Bewegungsaktionen
  • Strecksprung in die Höhe

  • Schnellkräftiges Anwinkeln (Anbücken) der gestreckten und geschlossenen Beinen mit Vorbeugen des Oberkörpers ("Klappmesser")

  • Landungsstreckung

  • Landetechnik (siehe S. 22, Abb. 49-51)

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Abb. 57Bücksprung
Strecksprung mit Drehung um die Körperlängsachse (Schraube)
Bewegungsaktionen
  • Strecksprung in die Höhe mit exzentrischem Kraftstoß

  • Arme in Hochhalte

  • schnellkräftige Bewegung von Kopf, Schulter und Hüfte in Drehrichtung (halbe oder ganze Drehung um die Körperlängsachse)

  • Landetechnik (siehe S. 22, Abb. 49-51)



Der Strecksprung mit ganzer Drehung erfordert vom Springenden einen kräftigeren Drehimpuls, eine größere Sprunghöhe, Körperspannung und eine bessere Koordination (Orientierungs- und Gleichgewichtsfähigkeit in der Flugphase) als der Strecksprung mit halber Drehung.
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Abb. 58 bis 61Strecksprung mit halber Drehung