DGUV Information 203-087 - Auswahl und Anbringung von Schlüsseltransfersystemen

Online-Shop für Schriften

Jetzt bei uns im Shop bestellen

Jetzt bestellen

Abschnitt 6.4 - 6.4 Schutz gegen Beschädigung

Die Komponenten des Schlüsseltransfersystems sind so anzuordnen, dass sie den zu erwartenden Beanspruchungen standhalten können. Hierbei sind Arbeitsumgebung, Zuhaltekräfte, Umwelteinflüsse sowie das Handling von Produkten und Materialien zu berücksichtigen.

Zuhaltungseinrichtungen sind so anzuordnen, dass sie beim Schließen der Schutzeinrichtung nicht beschädigt werden. Sie dürfen nicht als mechanischer Anschlag verwendet werden, sofern sie nicht dafür vorgesehen sind. Wenn erforderlich, ist ein separater Anschlag anzubringen.

Bei der Wahl der Leitungseinführung und beim Verlegen von Anschlussleitungen ist darauf zu achten, dass die IP-Schutzart erhalten bleibt. Leitungseinführungen sind ggf. so abzudichten, dass keine Flüssigkeiten und Fremdkörper, z. B. Regenwasser, Bohremulsion, Reinigungswasser oder Staub in das Gehäuseinnere eindringen können. Abb. 25 und Abb. 26 stellt die Problematik an einem Bolzenschloss mit Stellungsüberwachung beispielhaft dar.

ccc_3573_25.jpg

Abb. 25
Beispiele für nicht empfohlene Leitungseinführungen

ccc_3573_26.jpg

Abb. 26
Beispiele für empfohlene Leitungseinführungen

Bei der Anbringung von Systemkomponenten mit elektrischen Anschlussleitungen ist darauf zu achten, dass der vom Leitungshersteller vorgegebene Biegeradius nicht unterschritten wird. Liegen keine Angaben vor, so sollte wie in Abb. 27 dargestellt, mindestens ein Biegeradius von r = 5 d (bei beweglichen Leitungen von r = 10 d) eingehalten werden.

ccc_3573_27.jpg

Abb. 27
Beachten eines ausreichenden Biegeradius

Zu beachten:

  • nicht benutzte Einführungsöffnungen durch Gewindestopfen verschließen

  • nicht mehrere Leitungen durch eine Leitungseinführung führen

In besonders ungünstigen Anwendungsfällen ist der Einsatz von Schutzschlauchverschraubungen empfehlenswert. Hierbei hält der Schutzschlauch die Umwelteinflüsse von Leitung und Leitungseinführung fern.

ccc_3573_28.jpg

Abb. 28
Beispiel einer Schutzschlauchfixierung

Bei der Verlegung von Anschlussleitungen sind folgende Punkte zu beachten:

  • Leitungslängen und Leiterquerschnitte nach Herstellerangaben

  • möglichst getrennte Verlegung zu Energieleitungen

  • ggf. zusätzliche Maßnahmen zur Verbesserung der elektromagnetischen Störfestigkeit

  • Leitungen vor mechanischen Beschädigungen schützen.