Scheuermann, Praxishandbuch Brandschutz

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6.4.7 Allgemeine Funktionsbeschreibung

 6.4.7 Allgemeine Funktionsbeschreibung – Seite 12 – 01.06.2016>>

Sauerstoffreduzierungsanlagen senken im Schutzbereich den Sauerstoffgehalt kontrolliert ab, indem vor Ort erzeugter Stickstoff in den Schutzbereich eingeleitet wird. Die Gesamtanlage besteht i.d.R. aus den Baugruppen:

  • Drucklufterzeugung,

  • Filtration,

  • Stickstofferzeugung,

  • Steuerzentrale,

  • Sauerstoff-Messsensorik,

  • Hinweis- und Signalmittel,

  • Leitungsnetz.

Alle Anlagenkomponenten werden so groß ausgelegt, dass die Stickstoffkapazität ausreicht, um den Schutzbereich einer Einbereichsanlage oder alle Schutzbereiche einer Mehrbereichsanlage gleichzeitig zu versorgen.

Die Komponenten »Drucklufterzeugung« und »Filterung« dienen der optimalen Konditionierung der Luft zur Verarbeitung in der Stickstofferzeugung.

Die Drucklufterzeugung erfolgt z.B. mit einem Schraubenkompressor. Angesaugte Luft wird in diesem Arbeitsschritt auf den erforderlichen Überdruck gebracht. Zusätzlich wird die komprimierte Luft abgekühlt und der Drucktaupunkt herabgesetzt.

Die erzeugte Druckluft wird in der Filterung von Ölresten und Partikeln gereinigt. Hierzu werden Partikelfilter und Aktivkohleadsorber verwendet. Die so erreichte hohe Qualität der Druckluft gewährleistet langjährige Standzeiten der Stickstoffgeneratoren.

Der Vorgang der Stickstofferzeugung besitzt ein Wirkungsoptimum bei verfahrensspezifischem Druck der verarbeiteten Luft. In diesem Arbeitspunkt ist die erzeugte Stickstoffmenge je eingesetzte Kilowattstunde elektrischer Energie maximal.

Die Stickstofferzeugung kann, abhängig von der erforderlichen Liefermenge, mit verschiedenen technischen Verfahren durchgeführt werden. Allen Verfahren ist gemein, dass die eingeleitete Druckluft in ihre Komponenten getrennt wird. Der entstehende, stickstoffangereicherte Gasstrom wird über eine Rohrleitung dem Schutzbereich zugeführt und dort über Auslassöffnungen eingeleitet.

In Anlagen mit mehreren Teilbereichen wird der Stickstoffstrom über Bereichsventile nur dem Bereich/den Bereichen zugeführt, in denen  6.4.7 Allgemeine Funktionsbeschreibung – Seite 13 – 01.06.2016<<die Einschaltschwelle der Sauerstoffkonzentration überschritten wurde. Abweichungen dieses Messwertes werden erkannt und als Störung an die Steuerzentrale gemeldet. Die übrigen Gase werden über eine zweite Rohrleitung als sauerstoffangereicherte Luft ins Freie geleitet.

Im Schutzbereich wird der Sauerstoffgehalt kontinuierlich gemessen. In Mehrbereichsanlagen wird die Sauerstoffmessung separat für jeden Teilbereich vorgenommen. Die Anlagensteuerung liest diesen Wert aus und regelt die Anlage so, dass der eingestellte Sollwert erreicht und gehalten wird. Optional kann zusätzlich der Sauerstoffgehalt im Betriebsraum erfasst werden. Anlagenzustände und Störungen werden dem Personal angezeigt und Störmeldungen können bei Bedarf weitergeleitet werden.

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Abb. 8: Blockschema der Baugruppen