Anlage 4 Zusammenfassung der Inhalte eines Brandschutznachweises für ein Altenheim
Inhaltsübersicht
1. Allgemeine Angaben
1.1. Bauvorhaben
1.2. Art des Vorhabens
1.3. Bauherr
1.4. BS-Nachweisersteller/-Nachweisberechtigung
Bauvorlageberechtigung
1.5. Gebäudeart/Gebäudeklasse Art. 2 Abs. 3 BayBO
GK 3 oder GK 5
GK 1, 2 oder 4 nur, wenn Gesamtfläche des Gebäudes bzw. der NE Altenheim unter 400 m2
1.6. Einstufung der Baumaßnahme Art. 2 Abs. 4 BayBO
Sonderbau wegen Unterbringung pflegebedürftiger Personen
1.7 Beurteilungsgrundlagen/Risikobetrachtung
Nutzung
Pflegeheim mit z.B. 400 Pflegebedürftigen
Speisesaal mit z.B. 300 Sitzplätzen
Intensivbereiche
Werkstätten
Desinfektionsräume
Lagerräume für Medikamente und brennbare Flüssigkeiten
Filmarchive
Nutzer
Pflegebedürftige von 70 bis 100 Jahren
Handlung im Brandfall teilweise unkontrolliert
Besucher ortsunkundig
Bewohner meist behindert, Demenz, nicht mobil
Belegungsdichte weit höher als in Standardgebäuden
Brandlast
geringer als in Standardgebäuden
in bestimmten Räumen ggf. höher
Anlage 4 Zusammenfassung der Inhalte eines Brandschutznachweises für ein Altenheim – Seite 246 – 01.04.2011>>
Gefahr der Brandentstehung:
geringer als in Standardgebäuden
in Pflegezimmern teilweise höher (heimliche Raucher)
Brandstiftung nicht auszuschließen
Gefahr der Brandausbreitung abhängig von:
abgetrennten Pflegezimmern, Zellenbauweise
Unterteilung der Geschosse durch Flure
Unterteilung der Flure in Rauchabschnitte
Trennung des Treppenraumes von den Fluren
Holzbalkendecken nicht feuerbeständig und ggf. auch nicht dicht
Leitungsdurchführungen nicht mehr auf dem neuesten Stand
Brandwänden oder Abständen zu Nachbargebäuden
Gefahr für die Flucht und Rettung abhängig von:
Anzahl der baulichen Rettungswege
fehlender Trennung der Flure vom Treppenraum
Rettungsweglänge eingehalten
Pflegebedürftigkeit, Behinderungen erschweren die Rettung
in Intensivbereichen kaum Rettung möglich
Gefahr für die Einsatzkräfte abhängig von:
ausreichenden Abständen oder Trennungen zu Nachbargebäuden
Flächen für die Feuerwehr, Zufahrtsmöglichkeit, Zugangsmöglichkeiten
Löschwasserversorgung
Ausdehnung der Gebäude, Unterteilung in Brandabschnitte
Größe der Nutzungseinheiten und deren Abtrennungen
Anforderungen an die tragenden Bauteile und Decken
Vorhandensein und Abtrennung der Rettungswege (Treppenräume, Flure)
tragenden Bauteilen der Angriffswege (Treppen)
Möglichkeiten der Rauchabführung
Feuerwehraufzug in HH
Steigleitungen
Löschanlagen
Anlage 4 Zusammenfassung der Inhalte eines Brandschutznachweises für ein Altenheim – Seite 247 – 01.04.2011<<>>
Beurteilungsgrundlagen, Vorgaben aus dem Standardbrandschutzkonzept
BayBO in Verbindung mit der Krankenhaus- und Pflegeheimbauverordnung von Brandenburg
BbgKPBauV (nach Abstimmung mit der Behörde, da diese Verordnung in Bayern nicht eingeführt ist)
In anderen Ländern sind entsprechende Richtlinien oder Verordnungen eingeführt, sodass dort nicht auf ausländische Sonderbauvorschriften oder Richtlinien zurückgegriffen werden muss (z.B. in Rheinland-Pfalz die eingeführte Heimrichtlinie, Gleiches gilt sinngemäß auch für Hessen, Hamburg und NRW).
Versammlungsstättenverordnung für Speisesäle, Hallen oder Foyers und deren Rettungswege, wenn dort Veranstaltungen bzw. die Nutzung mit mehr als 200 Gästen stattfindet.
Alle eingeführten technischen Baubestimmungen wie z.B. Leitungsanlagenrichtlinie für die Verlegung von Leitungen jeglicher Art außer Lüftungsleitungen, Lüftungsanlagenrichtlinie für die Lüftungsanlage einschließlich der Lüftungsleitungen, DIN 4102 usw.
Verordnungen für technische Anlagen (FeuV, EltBauV)
Im Standardbrandschutzkonzept nicht berücksichtigte Nutzungen und Gefahren
Für folgende Nutzungen, Nutzungseinheiten ergeben sich zusätzliche Anforderungen, welche für den Einzelfall festzulegen sind, da für diese Bereiche die vorgesehenen Rettungsmöglichkeiten ausscheiden. Zu nennen sind beispielsweise
Intensivstationen.
Außerdem ist in Pflegeheimen mit weiteren und vor allem besonderen Gefahren zu rechnen, für die besondere Maßnahmen erforderlich werden.
Alle diese Gefahren sind meist schon im Planungszeitraum bekannt und deshalb zwingend in den Brandschutzkonzepten zu berücksichtigen. Diese Aussage trifft nicht nur für die Neuerrichtung von Pflegeheimen, sondern erst recht für die meist schon in Auftrag gegebenen Bestandsänderungen zu. Beispiele für solche besonderen Gefahren sind:
Labore und Läger mit ABCDE-Gefahren.
Zur Sicherung dieser Nutzungen sind meist Maßnahmen aus arbeitsschutzrechtlichen Vorschriften bzw. den zutreffenden Technischen Regeln umzusetzen (Arbeitsschutzgesetz, Arbeitsstättenverordnung, Betriebssicherheitsverordnung, Gefahrstoffverordnung, Biostoffverordnung, Strahlenschutzverordnung usw.).
Anlage 4 Zusammenfassung der Inhalte eines Brandschutznachweises für ein Altenheim – Seite 248 – 01.04.2011<<>>In allen diesen arbeitsschutzrechtlichen Vorschriften sind keine klaren Anforderungen mehr enthalten, sondern nur Schutzziele, welche im Wesentlichen die gleiche Richtung verfolgen wie die baurechtlichen Schutzziele. Vom Gesetzgeber wurde das Instrument Gefährdungsbeurteilung zur Verpflichtung erhoben, mit dem die Umsetzung der Schutzziele sichergestellt werden müssen.
Wie bereits erläutert sind alle bekannten Brand- und vergleichbaren Gefahren im BS-Konzept zu berücksichtigen, auch wenn aus dem Baurecht keine entsprechenden Forderungen entnommen werden können. Diese Verpflichtung ergibt sich auch aus der Tatsache, dass zur Eingrenzung vorgenannter Gefahren nicht nur organisatorische Brandschutzmaßnahmen, sondern auch bauliche, gebäudetechnische, anlagentechnische und Maßnahmen für die Einsatzkräfte erforderlich werden, welche nicht erst zum Zeitpunkt des Nutzungsbeginns berücksichtigt werden können.
Bei der Festlegung der Maßnahmen können ggf. die zutreffenden Technischen Regeln aus dem Arbeitsschutzrecht herangezogen werden.
ABCDE-Labore: TRGS 526, BGR 120, BGR 104, zutreffende TRBA, TRBS
ABCDE-Lager: TRGS 514, TRGS 515, TRG 280, TRG 300, TRbF 20 und zutreffende TRBA, TRGS und TRBS, welche die vorgenannten Technischen Regeln mittelfristig ablösen, bzw. schon abgelöst haben (z.B. TRGS 515)
Da die Brandschutzplaner die spätere Nutzung nicht genau kennen oder die sich daraus ergebenen Gefährdungen nicht immer einschätzen können, sollten sie sich die Gefährdungsbeurteilung vorab geben lassen und die sich daraus ergebenen Anforderungen im BS-Konzept berücksichtigen.
2. Abwehrender Brandschutz
2.1. Feuerwehrplan
erforderlich, im Einvernehmen mit der Feuerwehr erstellen
2.2. Feuerwehrzufahrt, Flächen für die Feuerwehr (Art. 5 BayBO)
Aufstellflächen für Löschfahrzeuge festlegen
Aufstellflächen für die Drehleitern meist nicht erforderlich
Sicherung der Zugänglichkeit, Zufahrt, Aufstellflächen und Umfahrt
Standortfestlegung für Schlüsselkasten und BMZ
Festlegung der Beschilderung der Zufahrten und Umfahrten ggf. mit Lageplänen
Nachweis der Tragfähigkeit der Flächen für die Feuerwehr
Anlage 4 Zusammenfassung der Inhalte eines Brandschutznachweises für ein Altenheim – Seite 249 – 01.04.2011<<>>Sicherung der Feuerwehrzufahrt im Winter (Pfosten)
Nachweis der Bewegungsflächen für die Feuerwehr
ggf. Sicherung der FW-Zufahrt durch Grunddienstbarkeit
Es empfiehlt sich ein Lageplan mit der Darstellung der Flächen für die Feuerwehr als Anlage zum BS-Nachweis.
2.3. Löschwasserversorgung (Art. 12 BayBO)
Welche Löschwasserquellen sind vorhanden bzw. geplant?
Erforderlich sind zwischen 1.600 und 3.200 l/min.
Folgende Löschwasserquellen sind möglich:
öffentliche und private Hydranten (i.d.R. Unterflurhydranten)
Löschwasserbrunnen, -teiche, -behälter
Zur Beurteilung, ob die Löschwasserversorgung ausreicht, benötigt der Prüfer Entfernungen von Löschwasserquellen zu den Treppenräumen und die Leistung/Kapazität der Löschwasserversorgung.
Hier empfiehlt sich ein Lageplan mit Einzeichnung der Löschwasserquellen als Anlage zum Brandschutznachweis.
2.4. Löschwasserrückhaltung
In Pflegeheimen meist nicht erforderlich ggf.
Maßnahmen zur Rückhaltung von Gefahrstoffen.
3. Baulicher Brandschutz
3.1. Bebauung der Grundstücke und die Einhaltung der Abstandsflächen (Art. 6 BayBO)
Abstandsflächen in Abhängigkeit von der Höhe des Gebäudes und der Einstufung des Baugebietes (Kerngebiet, Gewerbe- und Industriegebiet bzw. Sondergebiet)
Abstände zu Gebäuden auf dem eigenen Grundstück in Abhängigkeit von der Feuerwiderstandsdauer und der Brennbarkeit der Außenwände
3.2 Abschottende Bauprodukte/Baukonstruktiver Brandschutz
Brandabschnitte; Brandwände (Art. 28 BayBO, § 5 BbgKPBauV)
Anforderungen an Brandwände in Abhängigkeit von der GK:
Anlage 4 Zusammenfassung der Inhalte eines Brandschutznachweises für ein Altenheim – Seite 250 – 01.04.2011<<>>GK 5 = BW
GK 4 = F 60 A + M
GK 3 = F 60 A
GK 3 = F 30/F 90 (nur »äußere BW«)
Darlegung, wo sich die Brandwände befinden
Äußere Brandwände sind ..........
Innere Brandwände sind ..........
Türen in inneren BW ggf. T 30 RS
Pflegebereiche müssen in zwei getrennte Brandabschnitte aufgeteilt werden und jeweils jeder Brandabschnitt mit eigenem Treppenraum! Jeder Brandabschnitt muss Patienten des Nachbarbrandabschnittes aufnehmen können! |
---|
Ausbildung der Brandwände im Dachbereich, Abstände von Gauben oder anderen Öffnungen von den Brandwänden
Auch hier empfiehlt sich ein Lageplan mit der Darstellung der Brandabschnitte.
Tragende Teile, tragende Wände, Geschossdecken mit tragender Funktion (Art. 25 BayBO bzw. § 3 BbgKPBauV)
erdgeschossige Gebäude feuerhemmend
mehrgeschossige Gebäude feuerbeständig
Außenwände (Art. 26 BayBO und § 3 BbgKPBauV)
nichtbrennbare Baustoffe bei mehrgeschossigen Gebäuden
Verhinderung des Feuerüberschlages über die Außenwände
Anforderungen an Doppel- oder Klimafassaden
Trennwände und Türen (Art. 27 BayBO und § 3 BbgKPBauV)
zwischen Bettenzimmern selbst und anderen Räumen F 60 A
Räume mit erhöhter Brand- und Explosionsgefahr F 90 A
besondere Nutzungen F 90 A, ggf. Schleusen
Trennwände von mehrgeschossigen Hallen (Abweichung von Art. 29 BayBO)
wie Geschossdecken, Türen T 30 RS
Anlage 4 Zusammenfassung der Inhalte eines Brandschutznachweises für ein Altenheim – Seite 251 – 01.04.2011<<>>
Decken als Raumabschluss wie tragende Decken (Art. 29 BayBO, § 3 BbgKPBauV)
erdgeschossige Gebäude feuerhemmend
mehrgeschossige Gebäude feuerbeständig
Dachdecken Dächer (Art. 30 BayBO)
harte Bedachung
Dämmstoffe, Unterdecken Verkleidungen (§ 4 BbgKPBauV)
Dämmstoffe nicht brennbar
Verkleidungen an Wänden nicht brennbar
Unterdecken und Verkleidungen an Decken nicht brennbar
Unterkonstruktionen nicht brennbar
Schächte und Kanäle auch in Hohlräumen nicht brennbar
3.3. Rettungswege (Art. 12, 31 bis 36 BayBO)
3.3.1 Führung der Rettungswege (§ 6 BbgKPBauV)
alle erforderlichen Rettungswege baulich
beide RW über einen notwendigen Flur möglich
ein Rettungsweg zu einem TR, der zweite in benachbarten Brandabschnitt mit TR
Evakuierung in den Nachbar-Brandabschnitt durch eigenes Personal sicherstellen
mindestens zwei Treppenräume ins Freie
ein Rettungsweg über eine Halle oder ein Foyer möglich
3.3.2 Bauliche Ausführung der Rettungswege
Breite der Rettungswege allgemein
Empfehlung 1,2 je 200 Personen (Staffelung in 60 cm Schritten)
Abstimmung der aufeinanderfolgenden Rettungswegbreiten
wenn Bettentransport erforderlich sein sollte, mindestens 1,25 m
Innerhalb von Räumen (§ 15 BbgKPBauV)
Freihalten der Rettungswege zu einer Ausgangstür (mindestens 90 cm)
Raume mit erhöhter Brandgefahr zwei entgegengesetzte Türen in Fluchtrichtung
ab 80 Personen zwei Türen in Fluchtrichtung
Anlage 4 Zusammenfassung der Inhalte eines Brandschutznachweises für ein Altenheim – Seite 252 – 01.04.2011<<>>
Flure (§ 6, 7 BbgKPBauV)
Stichflure maximal 10 m
Flurbreite mindestens 1,6 m (in Intensivbereichen 2,25 m, Personalflur 1,2 m)
keine Einengungen durch Einbauten oder Türen
Flurwände hochfeuerhemmend aus nichtbrennbaren Baustoffen F 60 A
Fenster oder Rauchabzüge für Flure
Unterteilungen der Flure in Rauchabschnitte (RS- Türen nach DIN 18095)
Treppen (§ 8 BbgKPBauV)
Treppen feuerbeständig
Außentreppen nicht brennbar (keine Feuerbeaufschlagung)
Treppenbreite mindestens 1,5 m
Keine Wendeltreppen
geschlossene Tritt- und Setzstufen
Treppenräume (Art. 33 BayBO, § 8 BbgKPBauV)
GK 1, 2 und 3 feuerhemmende Treppenraumwände, Bekleidung A
GK 4 hochfeuerhemmend
GK 5 Bauart BW
immer Rauchabzug an oberster Stelle
Türen (§ 9 BbgKPBauV)
in BW Türen T 90 RS (ggf. T30 RS in Fluren)
in feuerbeständigen Trennwänden T30 RS (Räume mit erhöhter Brandgefahr)
In hochfeuerhemmenden Trennwänden RS-Türen (Flurwände-Pflegebereich)
In feuerhemmenden Trennwänden oder Flurwänden dicht schließende VT-Türen
Türbreiten (§ 9 BbgKPBauV)
Mindestbreite im Zuge von Rettungswegen 90 cm
in Intensivbereichen mindestens 1,25 m (Bettentransport)
Aufschlagrichtung in Rettungswegrichtung (außer Aufenthaltsräume)
Anlage 4 Zusammenfassung der Inhalte eines Brandschutznachweises für ein Altenheim – Seite 253 – 01.04.2011<<>>keine Schwellen, müssen immer geöffnet werden können
keine Pendel- oder Schiebetüren in Rettungswegen
3.4 Aufenthaltsräume im Dachgeschoss (Art. 33 BayBO)
Anschluss der Dachgeschosse an die notwendigen Treppenräume
Führung der Trennwände und Decken bis an die Dachhaut oder alternativ Vorsehen feuerwiderstandsfähiger Wände, Decken, Dachschrägen
Berücksichtigung der besonderen Anforderungen bei zwei übereinanderliegenden Dachgeschossen
Fluchtwegsicherung in Galerien oder Maisonettenwohnungen
3.5. Aufenthaltsräume im Kellergeschoss (Art. 27, 31 und 34 BayBO)
Feuerwiderstandsfähigkeit der Wände und Türen (F 90, T 30) zwischen Aufenthaltsräumen und anderen Kellerräumen
Vorsehen von einem unmittelbaren Ausgang ins Freie oder zwei Rettungswegen
Bei zwei übereinanderliegenden Kellergeschossen getrennte Ausgänge nachweisen
Besondere Anforderungen an Sondernutzungen (Labore, Dialyseräume usw.)
3.6 Haustechnische Anlagen (Art. 37 bis 43 BayBO)
Aufzüge/Feuerwehraufzüge (§ 12 BbgKPBauV)
ausreichende Anzahl von Aufzügen zum Transport von Tragen
in Intensivbereichen zum Transport von Betten geeignet
in jedem Brandabschnitt ein Aufzug
Brandfallsteuerung
Feuerwehraufzüge nur in Hochhäusern oder in Abhängigkeit vom Konzept
Weitere haustechnische Anlagen, welche in dem Gebäude vorhanden sind oder sein werden, sind aufzuzählen, wie:
Leitungsanlagen; LAR
elektrische Anlagen; EltBauV
Anlage 4 Zusammenfassung der Inhalte eines Brandschutznachweises für ein Altenheim – Seite 254 – 01.04.2011<<>>Lüftungsanlagen; LARL
Feuerungsanlagen; FeuV
Abfallanlagen und Räume für die Lagerung von Abfall; sicher aufbewahren, Tür nicht zum Treppenraum
Kälteanlagen
andere haustechnische Anlagen
Es ist eindeutig darzulegen, dass und ggf. wie alle jeweils zutreffenden Vorschriften eingehalten werden und wie das Abschottungsprinzip, trotz der Verlegung von Leitungsanlagen unterschiedlichster Art, nicht zerstört wird.
Das trifft vor allem auf die Sicherung von Rettungswegen zu.
Die erforderlichen Maßnahmen oder die genaue Umsetzung in größeren Gebäuden mit umfangreicher Gebäudetechnik ist z.B. im Rahmen eines gebäudetechnischen BS-Konzeptes zu planen (Anlage zum BS-Nachweis). Diese Planungen sind frühzeitig mit dem bautechnischen BS-Konzept abzustimmen, da die erforderlichen Leitungsdurchführungen oder Durchdringungen bei den Baumaßnahmen zu berücksichtigen sind. Das trifft auch auf die Planung von späteren Nachbelegungen zu.
4. Anlagentechnischer Brandschutz
4.1. Brandmeldeanlagen, Gefahrenmeldeanlagen (§ 14 BbgKPBauV)
Brandmeldeanlage mit Aufschaltung zur Feuerwehr
TM gegen Falschalarme (TM = technische Maßnahmen)
Alarmierungsanlagen für das Personal (stiller Alarm)
zentrale Bedienung in der BMZ der Sicherheitstechnik wie Feuerlöschanlagen, RWA, BMA, Alarmierungsanlagen
4.2. Feuerlöschanlagen, Feuerlöscheinrichtungen, Löschwasserrückhaltung (Art. 12 BayBO und zutreffende Technische Regeln)
Zwingend erforderlich sind folgende Löschanlagen/Einrichtungen (§ 13, 15 BbgKPBauV):
Handfeuerlöscher
Steigleitung trocken oder Wandhydrant im Bereich der Treppenräume
automatische Löschanlage für Foyers oder Hallen mit Rettungswegen
automatische Löschanlagen bzw. geeignete Löscheinrichtungen für Räume mit erhöhter Brandgefahr
Löschanlagen auf Feuerwehr aufschalten
Anlage 4 Zusammenfassung der Inhalte eines Brandschutznachweises für ein Altenheim – Seite 255 – 01.04.2011<<>>
Aussagen zu den geplanten oder sonst erforderlichen Feuerlöschanlagen:
Treppenaugen
Lichtschächte zum Beschäumen von Heizräumen und Heizöllagern
Sprinkleranlagen
Sprühwasserlöschanlagen
Pulverlöschanlagen
Kohlendioxidanlagen
Berieselungsanlagen
Anlagen zur Löschwasserrückhaltung müssen in der Regel nur für große Gefahrstofflager vorgesehen werden. Diese Maßnahmen werden in der Löschwasserrückhalterichtlinie geregelt. Zusätzlich können Maßnahmen für die Rückhaltung von gefährlichen Produkten in Frage kommen.
4.3 Rauch und Wärmeabzug/Abführung der Gefahrstoffe
Darlegung der Entrauchung aller Gebäudeteile
Entrauchung Kellergeschoss über mindestens eine Öffnung durch FW
Entrauchung der Räume z.B. über vorhandene Fenster
Entrauchung der Flure über Fenster oder maschinell (§ 7 BbgKPBauV)
Entrauchung der Treppenräume 1 m2 an oberster Stelle
Rauchableitungsmöglichkeit für Halle an höchster Stelle 1 %, im oberen Drittel 2 %
Einrichtung zur Absaugung von Gefahrstoffen wie Gase, Dämpfe, Nebel oder Stäube für Gefahrstofflagerräume oder Labore
4.4. Blitzschutzanlagen (§ 10 BbgKPBauV)
Blitzschutzanlage zwingend erforderlich
Sicherstellung der Wartung
4.5. Sicherheitsstromversorgung (§ 10 BbgKPBauV)
Für sicherheitstechnische Anlagen und Einrichtungen mit dreistündigem Betrieb wie:
Sicherheitsbeleuchtung
Feuerlöschanlagen und Druckerhöhungsanlagen der Löschwasserversorgung
Brandmelde-, Alarmierungs- und Rufanlagen
Anlage 4 Zusammenfassung der Inhalte eines Brandschutznachweises für ein Altenheim – Seite 256 – 01.04.2011<<>>
4.6. Sicherheitsbeleuchtung (§ 11 BbgKPBauV)
in allen Rettungswegen
Räume für Untersuchung, Behandlung, Unterbringung und Pflege
für die Sicherheitszeichen
in Hallen mit Rettungswegen
4.7. Rufanlagen (§ 11 BbgKPBauV)
zur Benachrichtigung des Personals in jedem Bett-, Wasch-, Bade- und Toilettenraum
4.8. Funkversorgung
nur in großen Gebäuden z.B. ab 30.000 m2 wie IndBauRL bzw. in Abhängigkeit von der Bauweise (Abstimmung mit Feuerwehr)
5. Betrieblich-organisatorischer Brandschutz (§ 15, 16, 17 BbgKPBauV)
Beurteilung der Brandgefahr und Festlegung der dadurch erforderlichen Maßnahmen (Gefährdungsbeurteilung/Risikoanalyse)
Sicherung der Zugänglichkeit
Kennzeichnung und Freihalten der Flächen für die Feuerwehr
Beratung der Einsatzkräfte/Lotsendienst in größeren Einrichtungen
Feuerwehrpläne
betriebliche Gefahrenabwehrpläne
Brandschutzordnung
Flucht- und Rettungswegpläne mit Darstellung der Gefahrbereiche in allen Geschossfluren und im Eingangsgeschoss
Beschilderung der Rettungswege
Beschilderung der Räume mit Gefahrstoffen
Brandschutzbeauftragter, Kräfte für Brandschutz
Freihalten der Rettungswege von Brandlasten
Vorkehrungen der Rettung Behinderter oder Rollstuhlbenutzer
Belehrungen der Belegschaft (mindestens zweimal jährlich)
Evakuierungsübungen
Wartung der sicherheitstechnischen und baulichen Brandschutzvorkehrungen
Anlage 4 Zusammenfassung der Inhalte eines Brandschutznachweises für ein Altenheim – Seite 257 – 01.04.2011<<>>Löschkräfte, Betriebs- oder Werksfeuerwehren
Prüfungen von sicherheitstechnischen Anlagen nach SPrüfV
6. Genehmigungspflichtige Abweichungen
Aussage, dass keine Abweichungen von baurechtlichen Vorschriften geplant sind, oder »bis auf nachfolgende Abweichungen wird das Baurecht eingehalten«.
Jeder Antrag ist zu begründen z.B.:
Warum kann das Baurecht nicht eingehalten werden?
Aufzählen der Kompensationsmaßnahme
eigene Aussage zur Vertretbarkeit der Abweichung bzw., dass die Schutzziele erreicht werden
Bei genehmigten Gebäuden sind die vorhandenen Abweichungen ebenfalls aufzuzählen. Bei Änderungen in den betreffenden Bereichen ist darzulegen, warum diese bereits genehmigten Abweichungen noch vertretbar sind.
7. Besondere Maßnahmen für besondere Nutzungen
Diese Maßnahmen sind in Abhängigkeit vom Einzelfall und einer Gefährdungsbeurteilung gemeinsam mit dem Nutzer festzulegen.
7.1. Intensivstationen
7.2. Labore
7.3. Läger
7.4. Röntgenstationen
7.5. Dialysestationen
Anlage 4 Zusammenfassung der Inhalte eines Brandschutznachweises für ein Altenheim – Seite 258 – 01.04.2011<<