Abschnitt 4.1 - Vorgehen
1 Grobanalyse
Bei der Durchführung einer GB sind häufig viele Unterlagen im Betrieb schon vorhanden, zum Beispiel:
Betriebsanweisungen
Gefahrstoffverzeichnis
Sicherheitsdatenblätter
Explosionsschutzdokument
Verfahrensanweisungen
Sicherheitsanalysen
Arbeitsbereichsanalysen
Vorsorgekartei
Gesundheitsakten
Alle Gefährdungen eines Arbeitsbereiches sind in einer einzigen GB zusammenzufassen. Sie wird als Erst- oder Folgeanalyse für Arbeitsplätze durchgeführt und ist immer zu aktualisieren bei:
Neubeschaffung von Arbeitsmitteln
Einführung neuer Arbeitsstoffe
Bautechnischer oder organisatorischer Änderung von Arbeits- und Verkehrsbereichen
Änderung von Arbeitsverfahren und Tätigkeitsabläufen
Änderung der Betriebsorganisation
Änderung von Vorschriften und Einstufungen
Änderungen des Standes der Technik
Unfällen, Beinaheunfällen, Berufskrankheiten und anderen arbeitsbedingten Erkrankungen
Auch in der Planungsphase zur Einrichtung neuer oder zur Umgestaltung bestehender Arbeitsplätze/Produktionsstätten oder bei einer betrieblichen Wiedereingliederung ist die Durchführung oder Aktualisierung der Gefährdungsbeurteilung sinnvoll.
Bei der Erstellung der GB wird festgehalten, wie die Sicherheits- und Betriebsorganisation im Betrieb strukturiert und aufgebaut ist. Sie wird erfasst und die zu beurteilenden Arbeitsbereiche beziehungsweise Tätigkeiten oder Personen werden festgelegt (Schritt 1). Zum Erfassen der Sicherheits- und Betriebsorganisation wird der Betrieb in überschaubare Arbeitsbereiche untergliedert, diesen werden dann Tätigkeiten zugeordnet. Tätigkeiten sollten nicht mehr als unbedingt erforderlich differenziert werden. Weiterhin erfolgt eine grob orientierende Erfassung und Priorisierung bestehender Gefährdungen.
Die geplante GB ist zu kommunizieren, insbesondere sind hier die Führungskräfte einzubinden. Dabei sollte man kooperativ und partizipativ vorgehen, um die Motivation aller Beteiligten zu fördern. Die effektive Kommunikation aller Beteiligten ist wichtig, dabei sollte die Erwartungshaltung der Mitarbeiter realistisch gehalten werden. (Abbildungen siehe folgende Seite)