DGUV Information 206-019 - Rundum gestärkt - Wie psychosoziale Faktoren bei der Prävention von Muskel-Skelett-Erkrankungen am Arbeitsplatz berücksichtigt werden können

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Abschnitt 2 - 2 Fallbeispiel - kommt Ihnen das bekannt vor?

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ccc_3477_20151001_02.jpgIhr Mitarbeiter hatte schon seit mehreren Jahren immer mal wieder Rückenschmerzen - mal mehr, mal weniger. Am Anfang hatte er noch versucht, diese durch Ausruhen und Wärmebehandlungen selbst zu behandeln. Danach ist er des Öfteren zum Arzt gegangen, der ihm Physiotherapie verschrieb. Die Arbeitsunfähigkeitszeiten wurden über die Jahre immer länger, zuletzt eine dreiwöchige Fehlzeit am Stück.
ccc_3477_20151001_03.jpgSo weit, so bekannt? Nun kommt Ihr Mitarbeiter zurück zur Arbeit. Wie handeln Sie als Führungskraft? Führen Sie ein Gespräch? Oder wird die Abwesenheit gar nicht groß kommentiert?

Was bietet Ihr Betrieb an Unterstützungsmaßnahmen? Wird geprüft, ob der Arbeitsplatz des Beschäftigten rückenbelastend ist (z. B. in Hinblick auf Ergonomie, schweres Heben und Tragen, Bewegungsmangel, Zeitdruck)? Oder gibt es weiter "business as usual"? Werden die Betriebsärztin/der Betriebsarzt und die Fachkraft für Arbeitssicherheit einbezogen und werden sie aktiv? Ist die Gesundheit der Beschäftigten systematisch in die betrieblichen Abläufe integriert? Oder wird Gesundheit als "Privatsache" angesehen? Gibt es eine Gefährdungsbeurteilung für die Tätigkeit des Mitarbeiters? Beinhaltet diese Gefährdungsbeurteilung umfassend physische und psychische Belastungsfaktoren? Werden auch Meinungen von Beschäftigten zu Belastungen eingeholt? Fühlen sich die Mitarbeitenden angesprochen und ermutigt, Belastungen zu äußern? Wie ist der Umgang mit Stress und Konflikten?

Welche Rolle spielen außerberufliche Belastungen und Verhaltensweisen? Haben die Beschäftigten auch in anderen Lebensbereichen die Kompetenz und die Möglichkeit sich aktiv und gesund zu verhalten?

Wie Sie gesehen haben, kann der Betrieb sehr unterschiedlich auf diese Situation reagieren.
ccc_3477_20151001_04.jpgDie vorliegende Broschüre gibt Hilfestellungen und Tipps, wie die im Fallbeispiel angeschnittenen Themenfelder konstruktiv gestaltet werden können. Sie trägt dazu bei, dass die mittlerweile nahezu allgegenwärtigen Rückenschmerzen ernst genommen werden und langfristig ein gesundes und erfolgreiches Miteinander möglich wird.