Anhang 2 - Checkliste für die Unterweisungsinhalte
Beispiel 5: Arbeiten auf einer Plattform
Situationsbeschreibung
Stahlplattform, Rettung nur nach oben möglich.
Ausgewählte PSAgA und RA:
Auffanggurt, mitlaufendes Auffanggerät einschließlich beweglicher Führung, Teleskopstange, Rettungsausrüstung.
Anschlageinrichtung:
Stahlkonstruktion des Gebäudes.
Anzahl der Versicherten: 3
Ort der Unterweisung: vor Ort
1.
Allgemeine Grundlagen des Arbeitsschutzes
Den Teilnehmenden sind folgende grundlegende Kenntnisse zur Unfallverhütung zu vermitteln:
Grundsätze der Unfallverhütung:
Verantwortung im Arbeitsschutz (Pflichten von Arbeitgeber und Arbeitnehmerin bzw. Arbeitnehmer, Haftung, Verantwortung),
TOP-Prinzip (technisch, organisatorisch, persönlich).
Verwendete Unterlagen:
DGUV Vorschrift 1 "Grundsätze der Prävention",
DGUV Regel 112-198 "Benutzung von persönlichen Schutzausrüstungen gegen Absturz",
DGUV Regel 112-199 "Retten aus Höhen und Tiefen mit persönlichen Absturzausrüstungen",
Betriebsanweisung zur Benutzung der PSAgA/RA,
Gebrauchsanleitung der Ausrüstungen.
2.
Allgemeine Grundlagen zur PSAgA und RA
Für das Verständnis der Benutzung und der möglichen Gefährdungen sind folgende Inhalte zu vermitteln bzw. zu üben:
Auswahl der richtigen PSAgA/RA auf Basis der Gefährdungsbeurteilung,
Kennzeichnung,
Gebrauchsdauer,
Pflege, Wartung und Lagerung,
bestimmungsgemäße Verwendung,
Sicht- und Funktionsprüfung, Erkennen von Mängeln (Schäden, Ablegereife),
Kombination mit anderer PSA (Wechselwirkungen beachten, z. B. PSAgA und Kopfschutz),
wiederkehrende Prüfung,
auftretende Kräfte und Energien,
Anschlageinrichtungen, Anschlagmöglichkeiten,
Gefahren durch äußere Einflüsse (z. B. Witterung, Freileitungen, Kranbewegungen),
Rettungskonzept,
Systemkompatibilität.
3.
Bauarten und praktische Anwendung der PSAgA/RA
Es sind Kenntnisse und Fähigkeiten für die sichere Benutzung zu vermitteln über:
Auffangsystem, Rettungssystem,
Anlegen und Benutzen eines Auffanggurtes,
Verbindungselemente,
Verbindungsmittel,
mitlaufendes Auffanggerät einschließlich beweglicher Führung,
zweite unabhängige Sicherung bei den Übungen,
Beurteilung und Verwendung von Anschlagpunkten,
Beurteilung der Tragfähigkeit der Konstruktion für temporär verwendete Anschlagmöglichkeiten,
Anschlagtechnik (Reduktionsfaktoren der Festigkeit durch Kanten, Knoten und Winkeln von Schlingen und Seilen),
Teleskopstange,
Sicht- und Funktionsprüfung,
Sturzraumbeurteilung (Sturzstrecke, Sicherheitsabstände).
4.
Rettung
Übungen zur Rettung beinhalten:
Rettungsverfahren,
Rettungsausrüstung,
Anschlagen der Rettungsausrüstung (Auswahl und Lage der Anschlagpunkte),
Benutzen der Teleskopstange,
Rettung nach oben,
Verbinden des Rettungsgerätes mit dem Auffangsystem,
Lösen des Auffangsystems vom Anschlagpunkt,
Hubvorgang.
5.
Erste Hilfe
Als besondere Maßnahmen der Ersten Hilfe sind zu vermitteln bzw. zu üben:
Gefahren durch Hängetrauma,
abweichende Schocklagerung.