Abschnitt 7 - 7 Konzepte zur Vorgehensweise bei Störungen
Trotz der bisher beschriebenen Maßnahmen muss erfahrungsgemäß immer mit folgenden Störungen gerechnet werden:
Bildung von Späne-Stöcken und Späne-Brücken im Siloinneren, sodass Stauungen entstehen und kein Material mehr ausgetragen werden kann.
Entstehen von Bränden/Explosionen im Siloinneren bei Eintrag von Zündquellen über die Befüll- oder Austrageinrichtungen oder
durch biologische Verrottungsprozesse bedingte Selbstentzündung.
Defekte an der Austrageinrichtung selbst, die von außerhalb des Späne-Lagerraumes nicht behoben werden können (z. B. Bruch der Austragschnecke) und deshalb eine vollständige Entleerung des Silos erforderlich machen.
Für das weitgehend gefahrlose Beseitigen dieser Störungen muss eine Strategie entwickelt, dokumentiert und durch bauliche, anlagentechnische und betriebliche Maßnahmen umgesetzt werden.
Dabei sind folgende grundsätzliche Vorgehensweisen bei der Störungsbeseitigung zu unterscheiden:
ohne | Zugang zum Siloinneren (siehe Abschnitt 7.1) |
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mit | Zugang zum Siloinneren (siehe Abschnitt 7.2)
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Bei neu errichteten Silos sind die Anforderungen nach DIN EN 12 779:2013 anzuwenden.
Das bedeutet:
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Aus Gründen der Arbeitssicherheit ist auch bei bereits bestehenden Silos der Variante "ohne Betreten des Siloinneren" eindeutig der Vorrang einzuräumen, da in diesem Fall eine Gefahr für Leib und Leben erst gar nicht entstehen kann. Allerdings sind entsprechende bauliche, anlagentechnische und organisatorische Vorbereitungen zur Durchführbarkeit dieser Variante zwingend erforderlich.
Auch für die Durchführbarkeit der Varianten "mit Einfahren in das Siloinnere" sind - mit gewissen Einschränkungen - bauliche, und anlagentechnische Vorbereitungen notwendigerweise zu treffen. Darüber hinaus sind in diesen Fällen besonders hohe Anforderungen an die Organisation, die Zuverlässigkeit und Ausbildung des eingesetzten Personals sowie die Bereitstellung von Hilfsmitteln und Schutzausrüstungen gefordert.