DGUV Information 206-017 - Gut vorbereitet für den Ernstfall! Mit traumatischen Ereignissen im Betrieb umgehen.

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Abschnitt 4 - 4 Rehabilitation nach Arbeitsunfall

Nach einem Arbeitsunfall mit psychischen Gesundheitsstörungen können nicht alle Betroffenen ihre Tätigkeiten problemlos wieder aufnehmen. Ihre Berufsgenossenschaft oder Unfallkasse hält für diese Fälle erprobte Verfahren bereit.

4.1
Reha-Management

Das Reha-Management koordiniert und vernetzt alle notwendigen Maßnahmen um die Gesundheitsschäden auf Grund eines traumatischen Ereignisses zu beseitigen oder zu lindern. Ziele sind eine zeitnahe und dauerhafte berufliche Wiedereingliederung sowie eine selbstbestimmte Lebensführung. Hierfür wird unter partnerschaftlicher Einbindung aller Beteiligten ein individueller Reha-Plan erstellt.

Ihr Unfallsicherungsträger bietet:

  • persönliche und professionelle Beratung und Betreuung durch Reha-Managerinnen und Reha-Manager

  • zielorientierte Steuerung der Heilverfahren durch das Reha-Management gemeinsam mit Versicherten und Angehörigen, Ärzten und Therapeuten, Arbeitgebern

  • Planung der nahtlosen Rehabilitation und zeitnahen beruflichen Wiedereingliederung

  • Qualitätssicherung der medizinischen Rehabilitation

4.2
Das Psychotherapeutenverfahren

Für die Frühintervention und Behandlung von psychischen Gesundheitsstörungen stehen qualifizierte Psychotherapeuten zur Verfügung.

Unmittelbar nachdem Sie ein traumatisches Ereignis gemeldet haben, setzen sich die Reha-Managerinnen und Reha-Manager mit der/dem Betroffenen und ortsnahen Psychotherapeuten in Verbindung und vereinbaren einen entsprechenden Ersttermin in der Regel innerhalb einer Woche. Dies ist eine besondere Leistung des Unfallversicherungsträgers, denn bei Psychotherapeuten gibt es im Allgemeinen Wartezeiten von 3 Monaten oder länger. Auch der Durchgangsarzt kann eine psychotherapeutische Behandlung einleiten.

Im Falle hochgradiger Beeinträchtigungen ist auch die Einleitung einer stationären Rehabilitationsmaßnahme möglich.

4.3
Wiedereingliederung

Die Reha-Managerinnen und Reha-Manager der Unfallversicherungsträger greifen bei der Wiedereingliederung steuernd ein und unterstützen die Versicherten und Sie als Arbeitgeber durch folgende Leistungen:

  • Leistungsdiagnostik als Grundlage für Rehabilitations- und Qualifizierungsmaßnahmen

  • Gestaltung der stufenweisen Wiedereingliederung (betriebliche Arbeits- und Belastungserprobung), mit spezieller (psychologischer/psychotherapeutischer) Betreuung

  • Entwicklung konkreter beruflicher Perspektiven mit Auswahl geeigneter Tätigkeiten und Berufe (z. B. Berufsfindungsmaßnahmen)

  • Durchführung von Qualifizierungsmaßnahmen z. B. mit zusätzlicher Vorförderung, besondere begleitende Betreuung

  • Förderung der unmittelbaren Re-Integration und Betreuung zur Erlangung eines konkreten Arbeitsplatzes