DGUV Information 205-010 - Sicherheit im Feuerwehrdienst Arbeitshilfen für Sicherheit und Gesundheitsschutz

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Abschnitt C28.2 -  bgi-8651_bild05.jpg  Mögliche Brandverläufe in geschlossenen Räumen

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bgi-8651_bild06.jpgSchutz vor Phänomenen der extremen Brandausbreitung - Grundregeln für den sicheren Innenangriff

  1. 1.

    Einheitsführer achten bereits vor dem Innenangriff auf mögliche äußere Anzeichen für Phänomene der extremen Brandausbreitung, z.B.

    • auf heiße oder mit Brandrauch beschlagene Fenster,

    • auf heiße Türklinken oder Türblätter,

    • auf aus Tür- und Fensterspalten quellenden Brandrauch.

  2. 2.

    Einheitsführer müssen andere Einsatzmaßnahmen mit dem Innenangriff koordinieren. Bei gleichzeitigem Außenangriff können im Innenangriff eingesetzte Trupps gefährdet werden.

  3. 3.

    Druckbelüfter dürfen bei gleichzeitigem Innenangriff nur eingesetzt werden, wenn Entlüftungsöffnungen vorhanden sind und der Brandrauch abgeführt wird. Fehlende Entlüftungseinrichtungen führen zur Sauerstoffanreicherung des Brandrauches durch Verwirbelung und erhöhen die Gefahr für Phänomene der extremen Brandausbreitung.

  4. 4.

    Türen vor dem Öffnen auf Wärmentwicklung kontrollieren. Oberes Türblatt und Türklinke abtasten.

  5. 5.

    Bei erwärmten oder heißen Türen weitere Einsatzmaßnahmen nur noch mit "Wasser am Rohr" durchführen.

  6. 6.

    Vor dem Öffnen nach innen schlagender Türen am Türgriff z.B. eine Bandschlinge oder Leine befestigen, damit die Tür notfalls aus sicherer Deckung wieder zugezogen werden kann.

  7. 7.

    Türen grundsätzlich vom Boden und aus der Deckung heraus öffnen. Das Strahlrohr muss einsatzbereit gehalten werden.

  8. 8.

    Nach dem Öffnen von Türen den austretenden Brandrauch beobachten:

    • Mit passender Löschtechnik den Brandrauch kühlen, wenn dieser massiv und stoßweise aus dem Raum quillt,

    • die Tür wieder verschließen, wenn spürbar Luft in den Brandraum gesogen wird und die Gefahr einer Rauchexplosion besteht.

    • Gegebenenfalls Prozedur wiederholen.

  9. 9.

    Beim Vorgehen im Brandraum regelmäßig durch kurze Löschimpulse in den Brandrauch unter der Decke prüfen, ob sich über dem Trupp ein Wärmestau bildet. Verdampft das Wasser, durch zusätzliche Löschimpulse weiter kühlen.

  10. 10.

    Löschimpulse grundsätzlich so kurz halten, dass die Wasserdampfentwicklung nicht gefährdend wirkt und die Sicht erhalten bleibt.