DGUV Information 207-019 - Gesundheitsdienst

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Abschnitt 6.4 - 6.4 Arbeitsorganisation, psychische Belastungen

Die Arbeit der Rettungskräfte fällt nicht kontinuierlich an. Diese verbringen in den Rettungswachen unter Umständen lange Wartezeiten bis plötzlich eine Alarmierung erfolgt und je nach Anlass eine sehr hohe Anspannung entstehen kann.

Psychische Belastungen und Fehlbeanspruchungen der Beschäftigten im Rettungsdienst entstehen z. B. durch

  • Nacht- und Schichtdienst, Überstunden, Dienst an Wochenenden und Feiertagen,

  • emotionale Belastungen durch die Kommunikation mit Notfallpatienten und -patientinnen und Schaulustigen,

  • Zeitmangel bei gleichzeitigem hohen Qualitätsanspruch an die Tätigkeit,

  • häufige Nothilfesituationen, in denen aufgrund akuter Zeitnot nicht alle sonst üblichen Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden können und auch der Patient und Patientin nicht zu Risiken befragt werden kann.

Durch eine Gefährdungsbeurteilung ist zu ermitteln, ob die Beschäftigten im Rettungsdienst durch Aggressionen oder psychische Belastungen gefährdet werden können. Als Ausgangspunkt können Einsätze bei Massenveranstaltungen oder häuslicher Gewalt, Fehlzeiten, Fluktuation, gesundheitliche Einschränkungen sowie die Aussagen von Betriebsarzt bzw. Betriebsärztin und gewählter Vertretung der Beschäftigten herangezogen werden. Arbeitssituationsanalysen, z. B. BGW Arbeitssituationsanalyse und Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen sind weitere erprobte Analyseinstrumente.

Maßnahmen können an verschiedenen Ebenen ansetzen:

  • Hoch belasteten Beschäftigten sollten Coachingmöglichkeiten wie Balint-Gruppen, Burnout-Prophylaxegruppen o.Ä. angeboten werden.

  • Auch das Angebot von Sport- und Stressabbaugruppen kann helfen.

Weitere Analyseinstrumente und Maßnahmen siehe Abschnitt 3.4.3.