DGUV Information 209-051 - Keimbelastung wassergemischter Kühlschmierstoffe

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Keimbelastung wassergemischter Kühlschmierstoffe
(DGUV Information 209-051)

Information

(bisher BGI/GUV-I 762)

bg_logo.jpgDGUV
Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung
Spitzenverband

Stand der Vorschrift: Ausgabe Juli 2016

InhaltsübersichtAbschnitt
Vorbemerkungen
Anwendungsbereich1
Begriffsbestimmungen/-glossar2
Informationen für die Gefährdungsbeurteilung3
Infektionsgefährdung3.1
Sensibilisierende Eigenschaften/Allergie3.2
Weitere potenzielle Gefährdungen3.3
Endotoxine3.3.1
Mykotoxine3.3.2
Gefährdungsbeurteilung4
Allgemeine Informationen4.1
Beurteilung der Infektionsgefährdung4.2
Beurteilung sensibilisierender Gefährdungen4.3
Beurteilung toxischer Gefährdungen4.4
Dokumentation4.5
Schutzmaßnahmen5
Festlegung von Schutzmaßnahmen - Grundforderungen nach der Betriebssicherheitsverordnung5.1
Festlegung von Schutzmaßnahmen - Grundforderung nach der BioStoffV5.2
Technische und organisatorische Maßnahmen zur Reduzierung eines mikrobiellen Befalls5.3
Anmischwasser5.3.1
Umgebungsluft/Luft im Arbeitsbereich5.3.2
Biofilme5.3.3
Arbeitshygiene5.3.4
Anlagen- und Maschinenbeschaffenheit5.3.5
Bildung von Faulgasen ("Montagmorgengeruch")5.3.6
Persönliche Schutzmaßnahmen5.4
Pflege und Wartung6
Gebrauchskonzentration6.1
Keimzahlüberprüfung6.2
Konservierende Maßnahmen (Biozidzugabe)6.3
Reinigung und Desinfektion von Kreisläufen für wassergemischte Kühlschmierstoffe6.4
Betriebsanweisung, Unterweisung7
Arbeitsmedizinische Vorsorge und Betreuung8
Zusammenfassung9
Hinweise zu den Anhängen
Ergebnisübersicht mikrobiologischer UntersuchungenAnhang 1
OrganismenlistenAnhang 2
Mikrobiologische Untersuchungen aufgrund besonderer FragestellungenAnhang 3
SummenhäufigkeitsverteilungenAnhang 4
ChecklisteAnhang 5
Vorschriften und RegelnAnhang 6

Vorbemerkungen

Wassergemischte Kühlschmierstoffe unterliegen aufgrund ihres hohen Wasseranteils in der Anwendung zwangsläufig einer Besiedlung mit Mikroorganismen (umgangssprachlich als Verkeimung bezeichnet). Es handelt sich dabei um eine Mischflora aus verschiedenen Bakterien- und/oder Pilzarten, die auch als sogenannte Biofilme auf und an Oberflächen wachsen können. Hieraus können sich nicht nur technische Probleme bei Fertigungsverfahren der trennenden und umformenden Be- und Verarbeitung ergeben, sondern auch mögliche gesundheitliche Beeinträchtigungen.

Wassermischbare Kühlschmierstoffe (Konzentrate) unterliegen aufgrund ihrer hohen Chemikalienkonzentration in der Regel keiner mikrobiellen Besiedlung. Bei älteren, angebrochenen Behältern ist eine Verkeimung möglich, da sich Inhaltsstoffe (z. B. Biozide) mit der Zeit abbauen können. Des Weiteren kann durch Verunreinigungen (z. B. Eindringen von Wasser über Mischgeräte oder Kondenswasser) eine Verkeimung erfolgen. Solche Konzentrate können dann auch den eingesetzten Kühlschmierstoff kontaminieren. In der Regel sind KSS-Konzentrate 6 bis 12 Monate haltbar (bei der Herstellfirma nachfragen).

Nichtwassermischbare Kühlschmierstoffe unterliegen in der Regel keiner mikrobiellen Besiedlung, da die lebenswichtige Komponente "Wasser" fehlt. In Grenzbereichen der Öloberfläche kann sich aber durch ungewollten Wassereintrag (z. B. Kondenswasserbildung) auch ein Bewuchs mit Mikroorganismen bilden. Hierdurch entstehen erfahrungsgemäß keine gesundheitlichen Probleme.

(Begriffsdefinition Kühlschmierstoffe gemäß DIN 51385)