DGUV Information 201-028 - Gesundheitsgefährdungen durch Biostoffe bei der Schimmelpilzsanierung

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Abschnitt 7.2 - 7.2 Allergische Reaktionen

Schimmelpilze können sensibilisierend für die Atemwege wirken und in der Folge allergische Reaktionen auslösen. Unter Sensibilisierung versteht man eine Überempfindlichkeit des Immunsystems gegenüber einem Fremdstoff. Eine Sensibilisierung kann durch einen ein- oder mehrmaligen Kontakt ausgelöst werden. Insbesondere bei Personen mit Allergieneigung (Disposition) kann eine Exposition gegenüber Schimmelpilzen (Sporen oder Myzelbruchstücke) in der Luft zu einer Sensibilisierung führen. Auch nicht lebensfähige Schimmelpilze (abgestorbene Zellen, Sporen oder Myzelbruchstücke) können atemwegssensibilisierend wirken.

Zu den möglichen allergischen Symptomen zählen Augenjucken, Augentränen und Atemwegserkrankungen wie allergischer Schnupfen, allergisches Asthma oder exogen-allergische Alveolitis (EAA). Die als exogen allergische Alveolitis bezeichnete Lungenerkrankung ist aus verschiedenen Branchen bekannt. Die Bezeichnungen Farmer-, Kompostarbeiter- und Vogelzüchterlunge oder Reetdach-Krankheit weisen auf die Ursache hin, nämlich die an diesen Arbeitsplätzen vorliegende Exposition gegenüber atembaren Bioaerosolen und Stäuben.

Bei einem Schimmelpilzbefall können auch Bakterien (Aktinomyzeten) und Milben vorhanden sein, die ebenfalls als sensibilisierend für die Atemwege eingestuft sind.

Auch die Haut kann mit Jucken, Rötungen und Quaddelbildung betroffen sein.

Bei der Betrachtung der gesundheitlichen Wirkungen von Schimmelpilzen stehen allergische Reaktionen der Atemwege im Vordergrund.