DGUV Information 209-057 - Gefahren beim Umgang mit Blei und seinen anorganischen Verbindungen

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Abschnitt 2.1 - Aufnahme Wirkungsmechanismus

Die Aufnahme von metallischem Blei und seinen anorganischen Verbindungen in den Organismus geschieht durch Inhalation und Verschlucken der bleihaltigen Arbeitsstoffe. Bei der inhalativen Aufnahme erreicht die Resorptionsrate 50 bis 80 %. Nach oraler Aufnahme von metallischem Blei und seinen anorganischen Verbindungen deuten zurzeit durchgeführte Forschungen auf eine Resorptionsrate bis zu 30 % hin.

Zu einer oralen Aufnahme kommt es häufig durch mangelnde Hygiene, z.B. durch Hand-Mund-Kontakt beim Essen, Trinken oder Rauchen.

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Bild 2-2: Aufnahmewege von Blei in den menschlichen Körper

Wenn die Ausscheidungskapazität überschritten ist, wird Blei in den Knochen gebunden und nur langsam wieder abgegeben.

Im Organismus des Menschen hat Blei im Wesentlichen drei Angriffspunkte:

  • an der glatten Muskulatur der Blutgefäße und des Darmes,

  • am motorischen Nervensystem und

  • Störung der Hämoglobin-Synthese.

Bei der Zersetzung von Speiseresten fällt Schwefelwasserstoff an, der mit Blei zu Bleisulfid reagiert und den Bleisaum, eine schwarzbraune Verfärbung am Zahnfleischrand verursacht.

Aufgrund der verbesserten Arbeitsschutzbedingungen kommt diese schwarzbraune Verfärbung heute praktisch nicht mehr vor.