DGUV Information 215-314 - Sicherheit bei Produktionen und Veranstaltungen - Scheinwerfer Fernsehen, Hörfunk, Film, Theater, Veranstaltungen

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Anhang 2 - Informationen zur Gefährdung durch Blendung

Blendung kann nur hervorgerufen werden durch sichtbares Licht, das physikalisch betrachtet eine elektromagnetische Welle mit Wellenlängen von 380 nm (Grenzbereich zur UV-Strahlung) bis 780 nm (Grenzbereich zur Infrarot-Strahlung) darstellt. Das Auge bewertet diese Welle in Form von Lichtstrahlen, die auf die Netzhaut auftreffen, nach Amplitude (Helligkeit beziehungsweise Intensität) und Frequenz (Lichtfarbe).

Der Wahrnehmungsbereich des Auges reicht von wenigen Lichtquanten bis zu einer Leuchtdichte von 105 cd/m2. Die Empfindlichkeit des Auges ist auch von der Wellenlänge des Lichts (Farbe) abhängig. Im mittleren Wellenlängenbereich (grün) ist die Empfindlichkeit am größten. Eine Beleuchtungssituation wird durch folgende physikalische und geometrische Begriffe beschrieben: Der Lichtstrom f bedeutet die Strahlungsleistung einer Lichtquelle in Lumen (lm).

Die Beleuchtungsstärke E ist der Quotient aus dem senkrecht auf die beleuchtete Fläche A auftreffenden Lichtstrom f und dieser Fläche in Lux (lx).

Die Leuchtdichte LS ist die Helligkeit einer Lichtquelle S in cd/m2.

Lichtimmissionen können sich für einen Betroffenen neben der Raumaufhellung auch als Blendung darstellen. Hierbei wird zwischen der physiologischen und der psychologischen Blendung unterschieden. Bei der physiologischen Blendung ist eine unmittelbare Herabsetzung der Sehfunktionen durch die Leuchtdichte LS der Lichtquelle S im Verhältnis zur Umfeldleuchtdichte LU maßgebend. Bei Leuchtdichten von 104 bis 105 cd/m2 spricht man von einer Absolutblendung, eine tolerable Leuchtdichte liegt bei Lmax = 103 cd/m2.

Bei der psychologischen Blendung fühlt man sich durch Lichtquellen, die sich in größerer Entfernung befinden, dadurch belästigt, dass eine ständige und ungewollte Ablenkung der Blickrichtung zur Lichtquelle erfolgt und bei großem Unterschied der Leuchtdichte der Lichtquelle zur Umgebungsleuchtdichte dann eine ständige Adaption des Auges die Folge ist.

Ein weiterer Aspekt bei der Bewertung von Impulslicht ist die eventuell bestehende Fotosensibilität von Personen mit Epilepsie. Die Frage hiernach wird sehr häufig beim Einsatz von Stroboskoplicht gestellt. Die arbeitsmedizinischen Erkenntnisse belegen, dass derartige Reaktionen in der Regel nur in sehr niedrigen Frequenzbereichen, am häufigsten zwischen 15 und 20 Hertz, vorkommen.