DGUV Information 201-022 - Handlungsanleitung für die Arbeit mit Geräten zur provisorischen Rohrabsperrung

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Anhang 1 - Hinweise zur Erstellung einer Betriebsanweisung

Beispielhafter Inhalt einer Betriebsanweisung für den Einsatz von Rohrabsperrgeräten.

Diese Betriebsanweisung ist für die Anwendung in der öffentlichen Gasversorgung nicht geeignet!

1 Gefährdungen

Durch das unkontrollierte Verschieben oder das Versagen eines Rohrabsperrgerätes (z. B. Platzen einer Absperrblase) können für Personen im Bereich der Absperrung folgende Gefährdungen entstehen:

  • Vom Rohrabsperrgerät oder Verbau- und Montageteilen getroffen werden

  • Ertrinken bei Überflutung des Arbeitsbereiches

  • Ersticken/Vergiften durch das plötzliche Freiwerden von Gasen aus der abgesperrten Leitung

  • Knall- und/oder Drucktrauma, z. B. beim Zerplatzen eines pneumatischen Dichtkörpers

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Baustellenbezogene Gefährdungen sind zusätzlich zu ermitteln und die notwendigen Maßnahmen festzulegen.

2 Vorbereitende Maßnahmen

2.1 Rohrleitung

  • Überprüfen von Form, Größe/Durchmesser der abzusperrenden Leitung

  • Reinigen der Rohrinnenwand im Einsatzbereich des Rohrabsperrgerätes

  • Untersuchen der Rohrleitung im Einsatzbereich des Rohrabsperrgerätes auf augenfällige Mängel (z. B. Risse, Grate, hervorstehende Bau- oder Montageteile) und Stabilität

  • Gegebenenfalls Entfernen von Unebenheiten, Graten, Hindernissen

  • Ermitteln des möglichen und/oder zugelassenen Leitungsdruckes (z. B. Angaben der Herstellerfirma, Höhendifferenz zwischen Tief- und Hochschacht)

  • Nicht überdeckte Leitungen gegebenenfalls gegen unzulässig axiale Bewegung sichern

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2.2 Rohrabsperrgerät

  • Geeignetes Rohrabsperrgerät auswählen Die örtlichen Randbedingungen (z. B. Form und Beschaffenheit der abzusperrenden Leitung, Rohrdurchmesser, Leitungsdruck) und die Angaben der Herstellerfirma sind zu beachten.

  • Anzahl der erforderlichen Rohrabsperrgeräte festlegen

  • Kenndaten der (des) Rohrabsperrgeräte(s) feststellen:

    • Querschnittsform

    • Größe/Nennweite (Nennweitenbereich)

    • maximal zulässiger Geräteinnendruck

    • maximal zulässiger Leitungsdruck

    • Verwendung von Sicherheitsventilen und Manometer

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  • Nur Rohrabsperrgeräte verwenden, welche durch eine zur Prüfung befähigte Person geprüft wurden!

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3 Einsatz

3.1 Einbau

  • Kontrolle des Rohrabsperrgerätes außerhalb der Rohrleitung auf Beschädigung und Dichtheit

  • Rohrabsperrgeräte nur an den von der Herstellerfirma vorgesehenen Anschlagpunkten anschlagen und ablassen

  • Rohrabsperrgerät mit voller Länge und achsenparallel ins Rohr einsetzen

  • Gegebenenfalls an der von der Herstellerfirma gelieferten oder einer vergleichbaren Steuereinheit mit Druckbegrenzungsventil anschließen

  • Füllen des Dichtkörpers nur bis zum Anliegen an die Rohrwandung (nur ungefährliche, nicht brennbare Füllgase und Flüssigkeiten verwenden)

  • Pressteller mit dem vorgeschriebenen Drehmoment so weit zusammenschrauben, bis die Dichtung das Rohr abdichtet (Mechanische Rohrabsperrgeräte)

  • Einbau einer geeigneten formschlüssigen Sicherung gegen Ausschub und unkontrolliertes Verschieben infolge Leitungsdruck (z. B. Verbau)

  • Weiteres Befüllen des Dichtkörpers (von außerhalb des Gefahrbereiches) auf den festgelegten Geräteinnendruck

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3.2 Betrieb

  • Überwachung des Geräteinnendrucks (von außerhalb des Gefahrbereiches)

  • Bei Druckprüfungen Überwachung des Leitungsdrucks (von außerhalb des Gefahrbereiches)

  • Der Aufenthalt von Personen im Gefahrbereich ist verboten

  • Bei Schweißarbeiten am Rohr die Auswirkung der Hitze auf die Dichtkörper beachten

  • Rohrleitung bzw. Inertisierungsraum nur mit geeignetem/zugelassenem Gas füllen

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3.3 Ausbau

  • Leitungsdruck vollständig abbauen

  • Geräteinnendruck ablassen

  • Ausschubsicherung entfernen

  • Pressteller entspannen und entfernen (Mechanische Rohrabsperrgeräte)

  • Herausnehmen des Rohrabsperrgerätes und Sichtkontrolle auf Beschädigung

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