DGUV Information 213-716 - Empfehlungen Gefährdungsermittlung der Unfallversicherungsträger (EGU) nach der Gefahrstoffverordnung - Galvanotechnik und Eloxieren

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Abschnitt 4.3 - 4.3 Nachbehandlungsverfahren

4.3.1 Chromatieren/Passivieren

Chromatieren und Passivieren sind häufig nach dem Verzinken eingesetzte Nachbehandlungsverfahren, bei denen auf der Zinkoberfläche stromlos eine Passivierungsschicht erzeugt wird. Eine Passivierungsschicht kann die Korrosion des Zinks (Weißrost) sehr lange hinauszögern. Sie dienen somit als Korrosions- und Anlaufschutz und verbessern die Lackhaftung bei nachträglicher Lackierung.

Durch das Chromatieren werden u. a. transparente, glänzende, gelbe, olivfarbene, blaue und schwarze Deckschichten erzeugt. Die meist schwefelsauren Chromatierlösungen enthalten 1 bis 30 g/l Chromtrioxid. Die Elektrolyttemperatur beträgt ca. 20 °C, eine nennenswerte Aerosolbildung findet nicht statt. Bei Chromatierungen mit Salpetersäure können allerdings relevante Stickoxidkonzentrationen (NO, NO2) am Arbeitsplatz entstehen.

Beim Blaupassivieren werden dreiwertige Chromverbindungen (Chromsulfat) ggf. unter Zusatz von Kobaltsulfat eingesetzt. Eine relevante Aerosolbildung findet nicht statt.

4.3.2 Phosphatieren

Das Phosphatieren ist eine chemische Oberflächenbehandlung (außenstromlos), bei der unlösliche oder schwerlösliche Metallphosphatschichten gebildet werden. Phosphatieren dient als Korrosionsschutz, Haftgrund für Lacküberzüge und Kunststofffilme, Erleichtern einer nachträglichen spanlosen Verformung, Verbesserung der Gleiteigenschaften und elektrische Isolierung.

Phosphatierlösungen enthalten Zinkphosphate, freie Phosphorsäure und Beschleuniger in Form von Nitriten, Nitraten, Chloraten oder Boraten. Die Prozesstemperaturen liegen um 20 bis 50 °C. Bei den höheren Prozesstemperaturen ist mit relevanten Gefahrstoffemissionen am Arbeitsplatz zu rechnen.