BGI 761 - Lärmschutz-Arbeitsblatt LSA 04-602 Geräuschminderung im Bauwesen; Lärmminderung bei der Betonfertigteilherstellung

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Abschnitt 1 BGI 761 - Vorbemerkung, Anwendungsbereich

Mit jährlich ca. 7000 von den Berufsgenossenschaften neu anerkannten berufsbedingten Erkrankungen liegt die Lärmschwerhörigkeit (BK 2301) an der Spitze aller anerkannten Berufskrankheiten und stellt damit ein hohes Gesundheitsrisiko für alle in Lärmbereichen tätigen Arbeitnehmer dar. Die Statistiken belegen, dass die Beschäftigten im Bauwesen ein besonders hohes Gehörschadensrisiko tragen. Diese seit Jahren anhaltend hohe Zahl an Erkrankungen zeigt deutlich, dass trotz aller Bemühungen, insbesondere bei der Umsetzung technischer Lärmminderungsmaßnahmen, in der Lärmminderung noch großer Handlungsbedarf besteht. Die hinreichend bekannte Lärm-Problematik in den Betrieben der Betonfertigteil-Industrie besteht in der meist sehr hohen Schallabstrahlung der unwuchterregten Stahlschalungen, die häufig im Bereich von 100 bis 120 dB(A) liegt. Trotz der relativ kurzen Verdichtungszeiten führt dies in vielen Fällen zu Beurteilungspegeln von mehr als 90 dB(A), so dass nach § 7 UVV "Lärm" [1] kennzeichnungspflichtige Lärmbereiche bestehen.

Um einen möglichst umfassenden Überblick über die Möglichkeiten der Lärmminderung bei der Verdichtung von Betonfertigteilen zu geben, und damit den derzeitigen Stand der Lärmminderungstechnik zu beschreiben, werden in diesem LSA-Blatt sowohl konstruktive Details zur Verminderung der Lärmentwicklung und ergänzende (sekundäre) Maßnahmen zur Lärmminderung an vorhandenen Schalungen als auch das Prinzip der lärmgeminderten Rüttelverdichtung und der lärmarmen Schütteltechnik dargestellt. Dieses LSA-Blatt ersetzt die früheren Ausgaben LSA 02-602 und LSA 03-602.