DGUV Information 209-042 - Gefahrstoffe in Schreinereien/Tischlereien und in der Möbelfertigung Handhabung und sicheres Arbeiten

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Abschnitt 12.5 - 12.5 Abbeizer

Es werden unterschiedliche pastenförmige und flüssige Systeme verwendet:

  • Laugen (z. B. Kalilauge, Natronlauge)

  • Lösemittelhaltige Abbeizer (z. B. Ester in Verbindung mit organischen Lösemitteln)

Laugen wirken bei direktem Kontakt stark ätzend auf die Haut, Augen und Schleimhäute. Das kann bis zur Zerstörung der betroffenen Körperstellen führen.

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In der Regel verursachen Laugen schwerwiegendere Verätzungen als Säuren. Es ist zu beachten, dass Verätzungen der Haut durch Laugen zunächst schmerzfrei sein können und daher die schädigende Wirkung unbemerkt einsetzen kann. Das kann typischerweise bei der Verwendung von beschädigten Handschuhen vorkommen.
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Werden Laugen aus Wasser und festem Hydroxid angesetzt, entsteht viel Wärme. Unter Umständen ist ein spontanes Aufkochen und Verspritzen der Lauge möglich. Beim Ansetzen von Laugen muss das feste Hydroxid langsam und unter Rühren in kaltes Wasser gegeben werden (niemals in umgekehrter Reihenfolge!). Während der Zugabe muss die Temperatur regelmäßig kontrolliert werden.

Bei lösemittelhaltigen Produkten kann die Gesundheit gefährdet werden, wenn Lösemittel als Dämpfe eingeatmet oder über die Haut aufgenommen werden. Bei direktem Hautkontakt kann zudem die Haut aufgrund der entfettenden Wirkung geschädigt werden. Beim Einsatz von lösemittelhaltigen Produkten ist von einer Überschreitung der Arbeitsplatzgrenzwerte auszugehen.

Tabelle 5 Schutzmaßnahmen

ProduktAbsaugungccc_1674_as_33.jpgAtemschutzccc_1674_as_34.jpgSchutzhandschuheccc_1674_as_35.jpgSchutzkleidungccc_1674_as_36.jpgSchutzbrille
LaugenMindestens freie Lüftung notwendig.Entfällt, wenn keine Aerosole auftreten.Siehe Sicherheitsdatenblatt, sehr häufig geeignet: Chemikalienschutzhandschuhe aus Butylkautschuk (Dicke: 0,5 mm).Gummischürze oder Chemikalienschutzanzug (Typ 4) und chemikalienresistente SchutzstiefelDichtschließende Korbbrille, bei erhöhter Spritzgefahr zusätzlich Gesichtsschutzschild
Lösemittelhaltige AbbeizerJe nach Gefährdung ausreichende Belüftung oder Absaugung notwendig.Beim Handauftrag: Maske mit Filter A2 Beim Spritzen: Maske mit Filter A2P2 Bei Niedrigsiedern (z. B. Aceton): IsoliergerätSiehe Sicherheitsdatenblatt, sehr häufig geeignet: Chemikalienschutzhandschuhe aus Butylkautschuk (Dicke: 0,7 mm).Schwerentflammbare Arbeitskleidung, zusätzlich Gummischürze oder Chemikalienschutzanzug (Typ 4) und elektrisch ableitende ChemikalienschutzschuheDichtschließende Korbbrille verwenden.
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Abb. 12.4
Mitarbeiter entfernt die durch Abbeizer angelöste Farbschicht mit einem Spachtel