Abschnitt 9.1 - 9.1 Maßnahmen zur Verhinderung und Begrenzung gefährlicher Auswirkungen von Bränden und Staubexplosionen in Silos und Filteranlagen
Ursachen
Hauptursachen für Brände in diesem Bereich sind Funken, die von Holzbearbeitungsmaschinen-Werkzeugen erzeugt werden und in die Absauganlage gelangen. In geringerem Maße sind auch elektrische Defekte ursächlich.
Holzstaubexplosionen in Silos und Filteranlagen können u. a. bei nicht sachgemäßen Löschversuchen entstehen.
Maßnahmen in den Förderleitungen - Funkenlöschanlagen
Funken oder glimmende Teilchen können z.B. in Mehrblattkreissägemaschinen, Hackern und Breitbandschleifmaschinen entstehen. In diesen Fällen besteht erhöhte Brand- und Explosionsgefahr. Beim Einsatz solcher Maschinen empfiehlt es sich, als Präventionsmaßnahme zusätzlich zu einer ortsfesten Löscheinrichtung im Silo eine Funkenlöschanlage in der entsprechenden Absaugleitung zum Silo oder zur Filteranlage anzuordnen [79]* , [82]* .
Maßnahmen in Silos und Filteranlagen
Einbau von Sprühwasser-Löscheinrichtungen oder Löschanlagen im Silo sowie in Filteranlagen (z.B. in Einbau-, Zwischen- oder Aufsatzfiltern) [84]* .
Einbau von Druckentlastungsflächen
Da Explosionen auch durch vorbeugende Maßnahmen nicht sicher auszuschließen sind, müssen ihre gefährlichen Auswirkungen vermieden werden. Als Schutzmaßnahme gegen gefährliche Explosionsauswirkungen dient der Einbau von Druckentlastungsflächen, z.B. in Silos und Rohluftbereichen von geschlossenen Filteranlagen [67]* .
Maßnahmen gegen Unterdruckbildung in Spänesilos in Verbindung mit automatischen Holzfeuerungsanlagen
Bei der Kombination automatischer Holzfeuerungsanlagen mit Unterdruck-Filteranlagen und Ringsystem zum Spänesilo sicherstellen, dass sich kein Unterdruck im Silo und in der nachgeschalteten Heizkessel-Beschickungseinrichtung bilden kann, z.B. durch Bypass in der Ringleitung und eine Druckausgleichseinrichtung im Bereich "Silo" oder "Feuerungsbeschickung".
Achtung: Bypasseinbau nur von einer Fachfirma vornehmen lassen oder Spezialberatung durch BGHM anfordern.
A | = | Abluft | ||
F | = | Filteranlage | ||
D | = | Druckentlastungseinrichtung | ||
K | = | Kupplung für C-Schlauch | ||
H | = | Handventil | ||
V | = | Ventil für automatische Auslösung | ||
L | = | Löschdüsen | ||
T | = | Thermoelement als Anreger für selbsttätige Auslösung | ||
Z | = | Zellenradschleuse (druckloser Austrag) |
Geschlossene Silos und Filteranlagen dürfen zur Brandbekämpfung weder geöffnet noch darf mit einem Wasser- oder Löschpulverstrahl vorgegangen werden, weil durch Lufteintritt und Aufwirbelungen ein explosionsfähiges Holzstaub/Luft-Gemisch entstehen kann.
Bei Rauchentwicklung im Silo oder in der Filteranlage sofort Feuerwehr verständigen. Bei Löschanlagen mit Festanschluss an das Wassernetz Anlage auslösen.
Wirkung und Bauarten von Sprühwasser-Löscheinrichtungen/Löschanlagen
Durch Sprühwasser-Löscheinrichtungen/Löschanlagen wird im Brandfall das Löschwasser durch geeignete Düsen gleichmäßig und in kleinen Tröpfchen über den gesamten Siloquerschnitt verteilt. Filmbildende Zusätze, die dem Löschwasser beigegeben werden, können die Löschwirkung verbessern.
Mögliche Ausführungen sind:
Sprühwasser-Löscheinrichtungen mit Schlauchanschluss
Sprühwasser-Löschanlagen mit Anschluss an ein Wasserversorgungsnetz mit
selbsttätiger Auslösung oder
Handauslösung
Ein zusätzlicher Schlauchanschluss kann vorgesehen werden.
Selbsttätig auslösende Sprühwasser-Löschanlagen müssen nach [70]* errichtet werden.
Selbsttätig auslösende Sprühwasser-Löschanlagen müssen auch von Hand auslösbar sein.
Prüfen im Betrieb
[67]*, [70]*, [79]*, [82]*, [84] siehe Literatur- und Quellenverzeichnis, Seite 114/115