Abschnitt 5.6 - Schmieden, Pressen und pulvermetallurgische Verfahren
5.6.1
Herstellung von Gesenkschmiedeteilen
Beim Gesenkschmiedeprozess wird ein Trennmittel zwischen Ober- und Untergesenk gegeben, um ein "Verkleben" des Schmiedestückes mit dem Gesenk zu verhindern.
Beim Gesenkschmieden mit Schmiedepressen wird üblicherweise ein Graphit-Wasser-Gemisch und beim Gesenkschmieden mit Schmiedehämmern Holzspäne/Sägemehl eingesetzt.
Untersuchungen der VMBG haben ergeben, dass beim Einsatz von Trennmitteln auf Graphitbasis keine Dioxine entstehen.
Über die in früheren Zeiten eingesetzten Trennmittel Holzspäne/Sägemehl liegen keine Untersuchungen vor. Da die Kriterien kohlenstoffhaltige Komponente (Holz), chlorhaltige Komponente (Salze, z.B. NaCl) und Temperatur (zwischen 300 und 600 °C) gegeben sind, kann eine Bildung von Dioxinen PCDD/PCDF nicht ausgeschlossen werden (vgl. Abschnitt 5).
Bild 5-26: Einstufung von Trennmitteln beim Gesenkschmieden
Trennmittel | Bereich |
---|---|
Graphit-Wasser-Gemisch | |
Holzspäne/Sägemehl |
5.6.2
Herstellung von pulvermetallurgischen Erzeugnissen
Aufgrund von durchgeführten PCDD/PCDF-Analysen der VMBG kann nur das pulvermetallurgische "CVD-Verfahren" (chemical vapour deposition) zur Erzeugung von Titankarbid beurteilt werden. Titankarbid wird als Verschleißschutzschicht bei Werkzeugen eingesetzt.
Beim CVD-Verfahren konnten keine erhöhten Konzentrationen an PCDD/ PCDF im Staub festgestellt werden (0,012 µg TE/kg).
Einstufung: Bereich .
Inwieweit bei anderen pulvermetallurgischen Verfahren Dioxine entstehen können, hängt von den jeweiligen Einsatzstoffen ab.