DGUV Information 209-028 - Auftreten von Dioxinen (PCDD/PCDF) bei der Metallerzeugung und Metallbearbeitung

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Abschnitt 5.6 - Schmieden, Pressen und pulvermetallurgische Verfahren

5.6.1
Herstellung von Gesenkschmiedeteilen

Beim Gesenkschmiedeprozess wird ein Trennmittel zwischen Ober- und Untergesenk gegeben, um ein "Verkleben" des Schmiedestückes mit dem Gesenk zu verhindern.

Beim Gesenkschmieden mit Schmiedepressen wird üblicherweise ein Graphit-Wasser-Gemisch und beim Gesenkschmieden mit Schmiedehämmern Holzspäne/Sägemehl eingesetzt.

Untersuchungen der VMBG haben ergeben, dass beim Einsatz von Trennmitteln auf Graphitbasis keine Dioxine entstehen.

Über die in früheren Zeiten eingesetzten Trennmittel Holzspäne/Sägemehl liegen keine Untersuchungen vor. Da die Kriterien kohlenstoffhaltige Komponente (Holz), chlorhaltige Komponente (Salze, z.B. NaCl) und Temperatur (zwischen 300 und 600 °C) gegeben sind, kann eine Bildung von Dioxinen PCDD/PCDF nicht ausgeschlossen werden (vgl. Abschnitt 5).

Bild 5-26: Einstufung von Trennmitteln beim Gesenkschmieden

TrennmittelBereich
Graphit-Wasser-Gemischbgi-722_gruen.jpg
Holzspäne/Sägemehlbgi-722_gelb.jpg

5.6.2
Herstellung von pulvermetallurgischen Erzeugnissen

Aufgrund von durchgeführten PCDD/PCDF-Analysen der VMBG kann nur das pulvermetallurgische "CVD-Verfahren" (chemical vapour deposition) zur Erzeugung von Titankarbid beurteilt werden. Titankarbid wird als Verschleißschutzschicht bei Werkzeugen eingesetzt.

Beim CVD-Verfahren konnten keine erhöhten Konzentrationen an PCDD/ PCDF im Staub festgestellt werden (0,012 µg TE/kg).

Einstufung: Bereich  bgi-722_gruen.jpg .

Inwieweit bei anderen pulvermetallurgischen Verfahren Dioxine entstehen können, hängt von den jeweiligen Einsatzstoffen ab.