DGUV Information 213-006 - Vermessung und Berechnung von Bohrlochsprengungen

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Abschnitt 4.2. - 4.2. Vereinfachtes Verfahren der Lademengenberechnung

Das nachfolgend aufgeführte Verfahren ist hinreichend genau unter den Voraussetzungen, dass annähernd gleiche

  • Vorgaben

  • Bohrlochabstände und

  • Wandhöhen

innerhalb einer Sprenganlage vorhanden sind.

Als Ausbruchvolumen VA bezeichnet man das aus dem Gebirgsverband herauszusprengende Gestein, das nach der Sprengung als Haufwerk weggeladen werden kann.

Das Ausbruchvolumen VA ist das Produkt aus Ausbruchfläche A und Wandhöhe h:

(15) VA= A × h

Vereinfachend wird unterstellt, dass die Eckbohrlöcher das Gestein unter einem Winkel von 45° heraussprengen (Abbildung 21). Die Ausbruchfläche hat dann die Form eines Trapezes (Abbildung 22).

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Abb. 21 Ausbruchvolumen
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Abb. 22 Ausbruchfläche

Dabei muss man von der mittleren Vorgabe vm ausgehen, die sich aus der oberen Vorgabe vo und der unteren Vorgabe vu mitteln lässt.

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Abb. 23 mittlere Vorgabe

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Bei gleichen Bohrlochabständen a, einer festen Zahl von Bohrlöchern n und der mittleren Vorgabe num beträgt die Ausbruchfläche A:

(17) A = n × α × vm

Die beiden gleichschenkligen dreieckförmigen Ausbruchflächen des ersten und des letzten Bohrloches entsprechen zusammengefasst der Ausbruchfläche eines innerhalb der Serie stehenden Bohrloches. Deshalb ist die Zahl der Bohrlöcher gleich der Zahl der Abstände.

Das Ausbruchvolumen ergibt sich somit zu

(18) VA= n × α × vm× h

Hinweis: Bei der Berechnung der Ausbruch fläche kann sowohl mit der söhligen Vorgabe v und der Wandhöhe als auch mit der wahren oder sprengtechnischen Vorgabe w (kürzester Abstand zwischen Laderaum und freier Fläche) und der Bohrlochlänge ohne Unterbohrung gerechnet werden.

Nach der Ermittlung der Gesamtlademenge erhält man die Lademenge pro Bohrloch, indem die Gesamtlademenge durch die Anzahl der Bohrlöcher dividiert wird:

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