DGUV Information 213-006 - Vermessung und Berechnung von Bohrlochsprengungen

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Abschnitt 5.3. - 5.3. Kontrolle des Bohrlochverlaufs

Um Gefahren durch Steinflug oder nicht vollständiges Werfen der Vorgabe zu vermeiden, sind die Bohrlöcher vor dem Besetzen unbedingt zu kontrollieren. Der freie Durchgang muss gesichert sein, Abweichungen von der beabsichtigten Richtung, Neigung und Tiefe müssen rechtzeitig erkannt werden, um die Lademengenberechnung gegebenenfalls den geänderten Bedingungen anzupassen.

5.3.1.
Einfache Hilfsmittel

Mittels Taschenlampe im Bohrloch kann auf einfache Weise ein Verlaufen der Bohrlöcher festgestellt werden (Abbildung 31). Wandert die Lichtquelle beim Herablassen aus dem Gesichtsfeld, liegt eine Abweichung vor, die den Bohrlochdurchmesser übersteigt. Dabei ist die Taschenlampe vorzugsweise an einem Maßband zu befestigen um festzustellen, bei welcher Tiefe die Abweichung den Bohrlochdurchmesser übersteigt.

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Abb. 31 Kontrolle des Bohrlochs mit einer Taschenlampe

Wenn mit der Taschenlampe der Verlauf des Bohrlochs nicht bis ins Bohrlochtiefste ermittelt werden kann, müssen andere Verfahren angewandt werden.

Durch Ausleuchten des Bohrlochs (z. B. Spiegel oder Handscheinwerfer) können der freie Durchgang und mögliches Verlaufen überprüft werden. Diese einfachen Verfahren sind auf den trockenen Teil von Bohrlöchern beschränkt.

Mit dem Handgefällmesser kann die Bohrlochneigung gemessen werden, die Tiefe wird mit dem Bandmaß überprüft (Abbildung 32).

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Abb. 32 Kontrolle der Bohrlochneigung

5.3.2.
Vermessung des Bohrlochverlaufs

Richtungsbezogene Bohrlochmessungen können nur mit Bohrlochvermessungssystemen durchgeführt werden (Abbildung 33). Die Daten können mit einer Laser-Wandvermessung kombiniert werden.

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Abb. 33 Bohrlochvermessungssystem, Quelle: geokonzept

Mit Hilfe eines Rechners können Neigungswinkel, Tiefen und Abweichungen vom geplanten Verlauf ausgewertet und dargestellt werden (Abbildungen 34-36).

Durch die Bohrlochvermessung wird der Sprengberechtigte in die Lage versetzt, die Verteilung des Sprengstoffs den tatsächlichen Vorgaben anpassen zu können.

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Abb. 34 Tatsächlicher und geplanter Verlauf von Bohrlöchern in der Ansicht Quelle: Quarry X geokonzept
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Abb. 35 Tatsächlicher und geplanter Verlauf von Bohrlöchern im Grundriss Quelle: Quarry X geokonzept
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Abb. 36 Tatsächlicher und geplanter Verlauf von Bohrlöchern im Profil, Quelle: QuarryX, geokonzept

5.3.3.
Fußvorgabe - Messsysteme

Die Vorgabe am Wandfuß kann mit verschiedenen Messsystemen (z. B. DIADEME, Tepex) direkt gemessen werden.

Die Systeme bestehen aus Sender und Empfänger, der sich im Bohrloch befindet bzw. vor die Bruchwand gehalten wird. Der Abstand zwischen Sender und Empfänger wird direkt angezeigt bzw. die Vorgabe wird errechnet.

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Abb. 37 Messsystem Tepex ML1, Quelle: Sylatec