IFA-LSA 01-234 - Geräuschminderung in Fertigungshallen Grundlagen und Auswahlkriterien zur Schallabsorption Lärmschutz-Arbeitsblatt LSA 01-234

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Abschnitt 3.3 - 3.3 Nachhallzeit und mittlerer Schallabsorptionsgrad

Wie bereits erläutert ergeben sich bei Aufstellung einer Schallquelle innerhalb von geschlossenen Räumen aufgrund von Schallreflexionen höhere Pegel als unter Freifeldbedingungen. Ohne die Schallabsorption an den Begrenzungsflächen und die Transmission des Schalls ins Freie würde der Schalldruckpegel bei ständig emittierender Schallquelle unbegrenzt anwachsen. Wird die Schallquelle in dem Raum nun plötzlich abgeschaltet, so fällt der Schalldruckpegel durch Absorption kontinuierlich ab, wobei die Geschwindigkeit des Pegelabfalls vom mittleren Schallabsorptionsgrad abhängt. Als Kennwert zur Beschreibung der Geschwindigkeit des Schalldruckpegelabfalls wurde die Nachhallzeit T festgelegt, in der der Schalldruckpegel um 60 dB abfällt. Für ein diffuses Schallfeld besteht zwischen der Nachhallzeit, dem Raumvolumen V und der äquivalenten Absorptionsfläche A des Raumes der durch folgende Zahlenwertgleichung beschriebene Zusammenhang :

ccc_1624_as_5.jpg

dabei ist:

Tdie Nachhallzeit in s;
Vdas gesamte Raumvolumen in m3;
Adie äquivalente Absorptionsfläche in m2.

Die äquivalente Absorptionsfläche ist dabei ein Maß für das gesamte Absorptionsvermögen des Raumes und lässt sich aus den Absorptionsgraden αi der i verschiedenen Teiloberflächen Si bestimmen:

ccc_1624_as_6.jpg

Das Verhältnis der äquivalenten Absorptionsfläche zur gesamten Raumoberfläche S ergibt den mittleren Schallabsorptionsgrad des Raumes:

ccc_1624_as_8.jpg

Die gesamte Raumoberfläche S entspricht dabei der Summe aller Teiloberflächen Si:

ccc_1624_as_9.jpg

Diese von W. C. Sabine empirisch gefundene Formel wurde später mit Hilfe der statistischen Theorie berechnet. Diese liefert den Zusammenhang ccc_1624_as_7.jpg , wobei c = 343 m/s die Schallgeschwindigkeit in Luft unter Normalbedingungen ist.