Abschnitt 3.3 - 3.3 Nachhallzeit und mittlerer Schallabsorptionsgrad
Wie bereits erläutert ergeben sich bei Aufstellung einer Schallquelle innerhalb von geschlossenen Räumen aufgrund von Schallreflexionen höhere Pegel als unter Freifeldbedingungen. Ohne die Schallabsorption an den Begrenzungsflächen und die Transmission des Schalls ins Freie würde der Schalldruckpegel bei ständig emittierender Schallquelle unbegrenzt anwachsen. Wird die Schallquelle in dem Raum nun plötzlich abgeschaltet, so fällt der Schalldruckpegel durch Absorption kontinuierlich ab, wobei die Geschwindigkeit des Pegelabfalls vom mittleren Schallabsorptionsgrad ᾱ abhängt. Als Kennwert zur Beschreibung der Geschwindigkeit des Schalldruckpegelabfalls wurde die Nachhallzeit T festgelegt, in der der Schalldruckpegel um 60 dB abfällt. Für ein diffuses Schallfeld besteht zwischen der Nachhallzeit, dem Raumvolumen V und der äquivalenten Absorptionsfläche A des Raumes der durch folgende Zahlenwertgleichung beschriebene Zusammenhang :
dabei ist:
T | die Nachhallzeit in s; |
---|---|
V | das gesamte Raumvolumen in m3; |
A | die äquivalente Absorptionsfläche in m2. |
Die äquivalente Absorptionsfläche ist dabei ein Maß für das gesamte Absorptionsvermögen des Raumes und lässt sich aus den Absorptionsgraden αi der i verschiedenen Teiloberflächen Si bestimmen:
Das Verhältnis der äquivalenten Absorptionsfläche zur gesamten Raumoberfläche S ergibt den mittleren Schallabsorptionsgrad ᾱ des Raumes:
Die gesamte Raumoberfläche S entspricht dabei der Summe aller Teiloberflächen Si:
Diese von W. C. Sabine empirisch gefundene Formel wurde später mit Hilfe der statistischen Theorie berechnet. Diese liefert den Zusammenhang , wobei c = 343 m/s die Schallgeschwindigkeit in Luft unter Normalbedingungen ist.