DGUV Information 210-002 - Sichere Verwendung von Flüssiggas in Metallbetrieben

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Abschnitt 4.7 - Unterkühlung und Vereisung

Bei einer Entnahme großer Flüssiggasmengen aus der Gasphase können insbesondere bei kühler Witterung Störungen in der Gasversorgung eintreten.

Da viel Verdampfungswärme für die Entnahme aus der Gasphase verbraucht wird, unterkühlt die Gasflasche sehr stark. Die Verdampfung des Flüssiggases kann dadurch zum Erliegen kommen. Bei Unterkühlung des Flascheninhaltes unter 0 °C kann sich die in der Umgebungsluft enthaltene Feuchtigkeit in Form von Reif oder Eis auf der kalten Flasche niederschlagen (Bild 4-16).

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Bild 4-16: Vereisung an einer Kleinflasche bei zu hoher Entnahmeleistung

Solche Vereisungen dürfen nicht abgeschlagen oder durch glühende Gegenstände, Brennerflammen oder Strahler entfernt werden. Vereisungen dürfen nur langsam beseitigt werden, wobei zweckmäßigerweise Warmluft oder Warmwasser mit Temperaturen bis zu 50 °C verwendet werden.

Damit es gar nicht so weit kommt, muss bei der Planung von Arbeiten und der Planung der Flüssiggasanlage darauf geachtet werden, dass die Größe und Anzahl der Flaschen den Anschlusswerten der Verbrauchseinrichtungen angepasst sind. Die maximal mögliche Dauerentnahmemenge aus einer 11-kg-Flasche beträgt nur 0,3 kg/h, bei kürzeren Entnahmezeiten, z.B. bei Anwärmarbeiten üblich, können Gasentnahmeströme bis ca. 1,5 kg/h entnommen werden. In Bild 4-17 sind Richtwerte für die mögliche Entnahmeleistung in Abhängigkeit von Betriebsart und Flaschengröße dargestellt.

Bild 4-17:
Richtwerte der Entnahmeleistung in Abhängigkeit von Betriebsart und Flaschengröße

BetriebsartFlaschengrößen
5 kg11 kg33 kg
Periodisch bzw. bei 50 % Unterbrechungen0,5 kg/h0,8 kg/h1,8 kg/h
Dauerentnahme0,25 kg/h0,3 kg/h0,75 kg/h