DGUV Information 206-001 - Stress am Arbeitsplatz

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Abschnitt 1.5 - Krankheitsarten-/Fehlzeitenanalysen

Bei einer Erhebung, welche die Europäische Stiftung zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen 1996 in den EU-Ländern durchführte, gaben 28 % der Beschäftigten gesundheitliche Beschwerden durch Stress am Arbeitsplatz an.

Die Folgen der "modernen arbeitsbedingten Erkrankungen" kosten die deutsche Wirtschaft jährlich mehr als 40 Mrd. Euro.

Krankheiten, deren Entstehen durch Stress begünstigt wird, wie Herzinfarkt, Magengeschwüre, Bluthochdruck und Schlaflosigkeit, nehmen alarmierend zu. 7 % der Vorruhestandsfälle in Deutschland gehen auf frühzeitige Arbeitsunfähigkeit aufgrund von Stresserkrankungen zurück.

Die Arbeitsunfähigkeit aufgrund psychischer Erkrankungen dauert im Schnitt zweieinhalbmal länger als bei anderen Erkrankungen. Dies spiegelt sich auch in den Krankheitsartenstatistiken der Krankenkassen wieder. Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang, dass erstmals 1999 "psychiatrische Erkrankungen" in der Liste der häufigsten Erkrankungen nach den Arbeitsunfähigkeitstagen auftauchen und man davon ausgehen muss, dass diese Erkrankungen u.a. auch Folge von psychischen Belastungen sind.

Der wirtschaftliche Wandel ist u.a. mit folgenden psychischen Belastungsfaktoren verbunden:

  • monotone Arbeitsbedingungen,

  • Belastung der Stimme durch ständiges Telefonieren,

  • schwierige Kunden,

  • ständige Überwachung,

  • Isolation,

  • Konkurrenz zwischen jüngeren und älteren Kollegen,

  • Gruppendruck,

  • schlechte Aufstiegschancen,

  • steigende Arbeitsmenge,

  • hohe Arbeitsanforderungen.