DGUV Information 206-001 - Stress am Arbeitsplatz

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Abschnitt 4 - 4
Stress aus Sicht der Arbeitnehmer

Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben in den vergangenen Jahren eine stetige Veränderung in ihren Arbeitsund Lebensbedingungen erfahren. Diese Veränderungen erwachsen sowohl aus Veränderungen in den Tätigkeiten, der Aufgaben und dem Arbeitsplatz als auch aus den arbeitsvertraglichen Bedingungen. Während die Tätigkeiten und die Arbeitsaufgaben in den letzten Jahren immer stärker durch einen rasanten Anstieg der geforderten Arbeitsleistungen geprägt waren, sind es bei den arbeitsvertraglichen Veränderungen insbesondere die Auflösung der arbeitsvertraglichen Beziehungen, die massive Auswirkungen auf die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben.

Immer mehr Menschen arbeiten in prekären Arbeitsverhältnissen, d.h. sie haben nur einen zeitlich befristeten Arbeitsvertrag oder sind scheinbar selbstständig oder werden als Leiharbeitnehmer in andere Betriebe geschickt. Für viele Beschäftigte besteht heute die Situation, dass sie ihre Arbeitsaufgaben nicht mehr an einem festen Arbeitsplatz zu einer bestimmten Arbeitszeit erledigen, sondern als Arbeitsmittel nur noch einen PC und ein Telefon benötigen, um ihre Aufgaben erledigen zu können. Entsprechend löst sich damit auch die Trennung zwischen Arbeitszeit und arbeitsfreier Zeit zunehmend auf. Die persönliche Verfügbarkeit für die Erledigung bestimmter Arbeitsaufgaben wird immer weiter in die Freizeit hinein ausgedehnt. Ein Ergebnis dieser Entwicklung ist die rapide Zunahme der psychischen Belastungen, also des Stresses.