Abschnitt 1.9 - Stressoren am Arbeitsplatz
Stress ist grundsätzlich kein individuelles, quasi privates Problem, sondern Stress hat neben den individuellen Erwartungen und Bewältigungsstrategien der Person objektive äußere Auslösefaktoren, die erfassbar sind und gestaltet werden können.
Stressoren
aus der Arbeitsaufgabe, wie
unklare Aufgabenübertragung, widersprüchliche Anweisungen,
unerwartete Störungen und zu hohe quantitative und qualitative Anforderungen,
unvollständige Aufgaben,
fehlende Eignung, mangelnde Berufserfahrung,
Zeit- und Termindruck,
Informationsüberlastung,
Unterbrechungen.
aus der Arbeitsrolle, wie
Verantwortung,
Konkurrenzverhalten unter den Mitarbeitern (Mobbing),
fehlende Unterstützung und Hilfeleistung,
Enttäuschung und fehlende Anerkennung,
Konflikte mit Vorgesetzten und Mitarbeitern.
aus der materiellen Umgebung, wie
Umgebungseinflüsse, wie Lärm, Schwingungen, Kälte, Hitze,
komplexe technische Systeme, die das menschliche Denk- und Urteilsvermögen überfordern bzw. die Informationsaufnahme- und Verarbeitungskapazität überschreiten.
aus der sozialen Umgebung, wie
Betriebsklima,
Wechsel der Umgebung, der Mitarbeiter und des Aufgabenfeldes,
strukturelle Veränderungen im Unternehmen,
Informationsmangel.
aus der Arbeitsplatzeinbindung, wie
Isolation (Einzelarbeitsplatz),
Dichte (Großraumbüro).
aus dem Person-System, wie
Angst vor Aufgaben, Misserfolg, Tadel und Sanktionen,
familiäre Konflikte.
Die Ergebnisse einer "FORSA-Umfrage 2001" verdeutlichen die Häufigkeit von Stress auslösenden Faktoren:
Zeit-/Termindruck | 45 % |
---|---|
zu viel Arbeit | 35 % |
Doppelbelastung Haushalt und Beruf | 23 % |
private/familiäre Probleme | 28 % |
schwierige Aufgaben | 19 % |
Angst vor Arbeitsplatzverlust | 17 % |
Probleme mit Vorgesetzten | 17 % |
Probleme mit Kollegen | 17 % |
neue Arbeitsmethoden/-techniken | 14 % |
Probleme mit Freunden/Bekannten | 14 % |
Schichtarbeit | 12 % |
Unterforderung am Arbeitsplatz | 12 % |
Überforderung an Schule/Universität | 9 % |