Abschnitt 8 - 8 Sichere Werkzeuge (SWZ) | geschlossene Werkzeuge
SWZ schließen aufgrund ihrer Konstruktion oder durch fest am Werkzeug angebrachte Verkleidungen/feststehende trennende Schutzeinrichtungen ein Eingreifen in die Gefahrstellen aus.
Abb. 19
SWZ an Exzenterpresse
SWZ:
 | sind an funktional sicheren und an funktional unsicheren Pressen einsetzbar |
|---|---|
| haben je nach Ausführung fangende Wirkung |
| schützen weitere Personen außer den beim Einrichten berücksichtigten Bedienpersonen |
| sichern den Werkzeugeinbauraum zulässigerweise auch von den Nicht-Bedienseiten ab |
(Legende: 
Ist nicht erfüllt Ist erfüllt).
Um Manipulationen zu verhindern, lassen sich an SWZ angebrachte Verkleidungen/feststehende trennende Schutzeinrichtungen nur unter Verwendung von Werkzeug abbauen.
Sich überdeckende, am Ober-/Unterwerkzeug angeschraubte trennende Schutzeinrichtungen dürfen keine Gefahrstellen bilden; ebenso wenig die Werkzeug-Aufspannmittel.
Öffnungen und Abstände von Verkleidungen/feststehenden trennenden Schutzeinrichtungen an SWZ müssen der DIN EN ISO 13857 entsprechen.
Abb. 20
SWZ
Werkzeuge, die konstruktiv so gestaltet sind, dass Öffnungen zwischen sich bewegenden Teilen nicht größer als 6 mm sind, gelten ebenfalls als sichere Werkzeuge.
Schiebewerkzeuge, bei denen das Werkstück mit einem Schieber eingelegt wird, oder Drehtellerwerkzeuge, bei denen das Werkstück über einen Drehteller in die Arbeitsposition hineinbewegt wird, können auch so konstruiert werden, dass ein Eingreifen in die Gefahrstellen ausgeschlossen ist.
Im Fall des Kraftantriebs von Schiebern oder Drehtellern müssen zusätzlich auftretende Quetsch- und Scherstellen ausreichend abgesichert sein.
Manche Pressenherstellfirmen ergreifen steuerungstechnische Vorbeugungsmaßnahmen, die gewährleisten, dass sich ihre Pressen in der Betriebsart "Einzelhub - Fuß" ohne wirksames Sicherheitssystem für die Bedienperson (z. B. wirksamer vorderseitiger Lichtvorhang) nur in Gang setzen lassen, wenn sichere Werkzeuge aufgespannt sind. Das erfordert werkzeugtechnische Maßnahmen des Betreibers oder der Betreiberin solcher Pressen.
SWZ sind eine Schutzmaßnahme für Bedienpersonen. Zum Schutz der Einrichtperson(en) vor kraftbetätigten Einrichtbewegungen ist eine andere Schutzmaßnahme erforderlich.
Sichtprüfung von SWZ:
Sind keine Beschädigungen/unzulässigen Veränderungen/Manipulationen erkennbar?
Fehlen keine Befestigungselemente?
Sichtprüfung der Werkzeugbefestigung:
Sind das Ober- und Unterwerkzeug nach Angabe der Pressenherstellfirma befestigt?
Sind eventuell vorwendete Spannschrauben nicht zu lang?
Check der Pressen-Einstellungen:
Ist bei variablem Hub die Hublänge korrekt eingestellt?
Ist die Hublage korrekt eingestellt (Exzenter- und verwandte Pressen)?
Ist die Presskraft korrekt eingestellt (hydraulische Pressen)?
Ist die Schlagenergie korrekt eingestellt (Spindelpressen)?
Maschinenspezifisches
| Ist der Wahlschalter (Abschließen!) oder das Betriebsarten-Auswahlsystem (Abschließen oder Passwort-Schützen!) dem allgemeinen Zugriff entzogen? Bei Mängelfeststellungen darf die Maschine oder Anlage nicht für die Produktion freigegeben werden! |
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