DGUV Information 209-076 - Sicherheit und Gesundheitsschutz beim Hufbeschlag

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Abschnitt 7.3 - 7.3 Hufreparatur

Für die Hufreparatur (Rekonstruktion eines durch äußere Einwirkungen oder durch Krankheit nicht beschlagfähigen Pferdehufes) werden heute von verschieden Herstellfirmen Materialien angeboten. Dabei handelt es sich immer um Zubereitungen aus zwei Komponenten. Bei der Verarbeitung dieser Materialien ist besondere Vorsicht geboten, um nicht die eigene Gesundheit zu gefährden.

Die Zusammensetzungen der Hufkleber können, wie in Abschnitt 7.1 beschrieben, dem Sicherheitsdatenblatt entnommen werden. Die größte Gefahr geht von isocyanathaltigen Klebern aus. Isocyanate (meist in der Form Diphenylmethan-Diisocyanat) sind leicht flüchtige Stoffe, welche verwendet werden um den Kleber zu polymerisieren, d. h. zum Aushärten zu bringen. Die Verwendung solcher Kleber kann zu schweren Haut- und Atemwegserkrankungen führen. Daher sind hier besondere Schutzmaßnahmen notwendig.

Um Hauterkrankungen zu vermeiden, ist unbedingt die Verwendung von Schutzhandschuhen notwendig. Hierzu bieten sich Einweghandschuhe aus Nitril oder Vinyl-Kautschuk an. (siehe Abschnitt 4.4)

Schon geringe Mengen von Isocyanaten können zu einer chronischen Bronchitis (Lungenerkrankung) führen. Zum Schutz vor Atemwegserkrankungen sollten folgende Maßnahmen ergriffen werden:

  • Klebearbeiten, wenn möglich, nur im Freien durchführen und dabei die Windrichtung beachten

  • Bei Arbeiten in Ställen für sehr gute Durchlüftung durch Öffnen von Türen und Toren sorgen

  • Besondere Vorsicht ist beim Aufbrennen von Hufeisen auf geklebte Hufe geboten, da hier gefährliche Verbrennungsprodukte freigesetzt werden. Dies sollte unbedingt vermieden werden und stattdessen kalt beschlagen werden.