Abschnitt 4.2 - 4.2 Rohrleitungen
Unter Druck stehende Verschraubungen von Rohrleitungen dürfen nicht geöffnet werden.
Werden Rohrleitungen ausgetauscht, sind genormte nahtlos kaltgezogene Präzisionsstahlrohre zu verwenden. Bei deren Auswahl sind die Anforderungen des Maschinenherstellers hinsichtlich der Materialeigenschaften, Wandstärke, Querschnitte und zulässigen Betriebsdrücke zu beachten (siehe Stückliste).
Abb. 9
Zentralhydraulik bei Inbetriebnahme
Einige Hersteller von Verbindungselementen bemessen die Nenndrücke von den Normen abweichend. Bauteile gleicher Abmessungen können somit beträchtliche Unterschiede in den Nenndrücken aufweisen. Ähnliche Gewindegrößen unterschiedlicher Systeme (metrisch/zöllig) dürfen nicht verwechselt werden!
Merke | |
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Bei Beschaffung von Ersatzteilen ist zu beachten, dass Bauteile gleicher Abmessungen unterschiedliche Nenndrücke und Gewindeformen haben können! |
Werden Rohrleitungen im Rahmen der Instandhaltungsarbeiten neu verlegt, sind sie ausreichend mit Leitungshalterungen zu befestigen.
Folgende Abstände werden empfohlen):
Leitungsaußendurchmesser | Empfohlener Befestigungsabstand 1) zwischen zwei Leitungshalterungen (nach DIN EN ISO 4413) | ||
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von einer Leitungsverbindung | zwischen zwei Halterungen bei einer geraden Leitung | von einem Bogen | |
bis 10 mm | 0,05 Meter | 0,6 Meter | 0,1 Meter |
über 10 mm bis 25 mm | 0,10 Meter | 0,9 Meter | 0,2 Meter |
über 25 mm bis 50 mm | 0,15 Meter | 1,2 Meter | 0,3 Meter |
über 50 mm | 0,20 Meter | 1,5 Meter | 0,4 Meter |
Abb. 10
Fachgerechte Befestigung von Rohrleitungen mit Leitungshalterungen
Dabei ist darauf zu achten, dass die Rohrleitung nicht beschädigt wird, z. B. ist ein Befestigen durch Schweißen unzulässig. An Rohrleitungen dürfen keine anderen Bauteile befestigt werden.
Das Biegen der Rohrbögen hat unter Beachtung der Angaben, z. B. Biegeradien auf entsprechenden Vorrichtungen (z. B. Rohrbiegemaschine), zu erfolgen. Die Rohre dürfen beim Biegen nicht geknickt werden. Warmbehandelte Rohre müssen gereinigt und entzundert werden.
Vor dem Einbau sind Rohrleitungsteile stets zu entgraten, zu säubern und entsprechend den Vorschriften der Verschraubungslieferanten zu montieren.
Abb. 11
Rohrverlegung an einer Großmaschine
Können Leitungsanschlüsse verwechselt werden, müssen sie vom Instandhaltungspersonal vor dem Trennen eindeutig und dauerhaft gekennzeichnet werden.
Bei der Montage sind die neu zusammengebauten Verbindungen nach Herstellerangaben, z. B. mit dem Drehmomentschlüssel oder gemäß angegebenem Drehwinkel, anzuziehen, um Querkräfte und Verspannungen zu vermeiden.
Rohrleitungen einschließlich Verschraubungen müssen vor Freigabe bis zum maximalen Betriebsdruck auf Dichtigkeit geprüft werden.
Weisen Rohrleitungen an den Verbindungen Leckagen auf, sind diese zu beseitigen. Dazu ist zunächst der drucklose Zustand herzustellen. Danach können nachfolgende Maßnahmen angewandt werden:
Überprüfen des Anzugsmomentes von Verschraubungen
Überprüfen des Anzugsmomentes von Flanschverbindungen
Austausch von Dichtungen
Wiedergegeben mit Erlaubnis des DIN Deutsches Institut für Normung e.V. Maßgebend für das Anwenden der DIN-Norm ist deren Fassung mit dem neuesten Ausgabedatum, die bei der Beuth Verlag GmbH, Burggrafenstraße 6, 10787 Berlin, erhältlich ist.