DGUV Information 214-022 - Industriereinigung Schutzmaßnahmen und arbeitsmedizinische Vorsorge

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Abschnitt 3.5 - 3.5 Tank-/Behälterreinigung

3.5.1
Konventionell

Bei konventionellen Reinigungen werden Tanks oder Behälter von außen durch entsprechende Öffnungen oder nach Einstieg von innen mittels manueller oder mechanischer Verfahren gereinigt.

Ist der Einstieg in den Tank/Behälter erforderlich, handelt es sich um so genannte Arbeiten in Behältern und engen Räumen (siehe BG-Regel: Arbeiten in Behältern, Silos und engen Räumen [BGR 117-1]).

Gefährdungen sind möglich durch:

  • Gefahrstoffe

  • Sauerstoffmangel

  • heiße Stoffe

  • Bakterien oder Lebewesen oder deren Stoffwechselprodukte

  • reaktionsfähige Stoffgemische (Brand, Verpuffung, Explosion)

Daher ist vor Arbeiten in Behältern und engen Räumen zwingend die Ermittlung und Beurteilung der vorhandenen Gefährdungen in jedem Einzelfall erforderlich. Die Festlegung der erforderlichen Maßnahmen erfolgt schriftlich in Form von Erlaubnisscheinen und Betriebsanweisungen.

Ist der Einsatz von Atemschutz erforderlich, sind bestimmte Grundanforderungen an die Atemschutzgeräteträger einzuhalten (siehe BG-Regel: Benutzung von Atemschutzgeräten [BGR 190]):

  • Mindestalter 18 Jahre

  • nicht älter als 50 Jahre

  • Atemschutztauglichkeit nach G 26

  • Ausbildung zu Atemschutzgeräteträger

  • Kein Bart, Koteletten im Bereich der Dichtlinie

  • Ausgleich unzureichender Sehschärfe durch Maskenbrille

  • Kein Einsatz bei Krankheit, Medikamenteneinfluss, Drogen und sonstigen Einschränkungen der körperlichen Leistungsfähigkeit.

3.5.2
Geschlossenes Verfahren

Der Einsatz von geschlossenen Verfahren hat den großen Vorteil, dass die Beschäftigten in deutlich geringerem Umfang mit den vorhandenen Stoffen in Berührung kommen; dadurch wird die Gefährdung minimiert.

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Abb. 3-18: Anlagen zur Reinigung von Mineralöltanks im geschlossenen Verfahren

Geschlossene Verfahren werden inzwischen z. B im Bereich der Reinigung von Mineralöltanks angewendet. Hierbei entsteht sowohl eine deutlich geringere Kohlenwasserstoffemission als auch eine Reduzierung des Explosionsrisikos, welches bei der konventionellen Tankreinigung sehr hoch ist.

Bei der geschlossenen Tankreinigung von Mineralöltanks wird die überwiegende Menge der abzureinigenden Stoffe mittels kombinierter Erwärmung und Aufwirbelung (Einblasen des im Kreis geführten erwärmten Stoffgemischs) mobilisiert. Dabei werden die Stoffe partiell aus dem Kreislauf ausgeschleust um sie zu verwerten oder zu entsorgen.