Abschnitt 12 BGI 5053 - 12 Messbericht
Die durchgeführte Geräuschimmissionsmessung sollte ausführlich dokumentiert werden, so dass bei eventuellen späteren Rückfragen oder in Streitfällen die erforderlichen Daten vorliegen. Nach der Lärm- und Vibrations-Arbeitsschutzverordnung besteht für den Unternehmer die Pflicht, die gewonnenen Ergebnisse in geeigneter Form zu dokumentieren und mindestens 30 Jahre aufzubewahren.
Falls Geräuschimmissionsmessungen mehrfach mit gleicher Aufgabenstellung und Messausrüstung durchgeführt werden, kann es zweckmäßig sein, für den Messbericht spezielle Formulare vorzubereiten, die die Erfassung und Auswertung der Messergebnisse erleichtern und außerdem sicherstellen, dass keine wichtigen Angaben vergessen werden (Checkliste).
Der berechnete Lärmexpositionspegel LEX,8h und der Spitzenschalldruckpegel LpCpeak sind nach DIN 45645-2 im Messbericht bei Messungen nach Genauigkeitsklasse 1 jeweils mit einer Stelle nach dem Komma anzugeben. Bei Messungen nach Genauigkeitsklasse 2 und 3 ist das Ergebnis auf volle dB zu runden.
Nach ISO 9612 (Entwurf) ist in der derzeitigen Fassung in jedem Fall eine Rundung des Ergebnisses auf die nächste ganze Zahl vorgegeben, während die Unsicherheit mit einer Stelle nach dem Komma angegeben wird. Es wird aber noch diskutiert, ob nicht jeweils das Ergebnis und die Unsicherheit mit einer Stelle nach dem Komma anzugeben sind. Das wäre bei diesen relativ aufwändigen und genauen Messungen durchaus zu empfehlen.
Der Messbericht sollte z.B. die folgenden Angaben enthalten:
- 1
Allgemeine Angaben
Betrieb
Datum der Messung
Beteiligte Personen
- 2
Zweck der Messung
z.B. Ermittlung von Lärmbereichen
z.B. gutachterliche Stellungnahme in Lärmschwerhörigkeitsfall
- 3
Verwendete Messgeräte
Art des Schallmessgerätes
Datum der letzten Prüfung
- 4
Arbeitsanalyse/Beschreibung des Arbeitsplatzes
Abteilung, Halle bzw. Raum, Art der Tätigkeit, Berufsbezeichnung
Längerfristig typische/repräsentative Geräuschbelastung (Geräuschquellen, Betriebszustände, Arbeitsabläufe)
Beschreibung der Geräuschimmission (Geräuschcharakter, Pegelschwankung, Fremdgeräusch)
Beschreibung der räumlichen/raumakustischen Verhältnisse (Raumabmessungen, Reflexionsflächen, Skizze des Arbeitsplatzes im Grundriss)
Dauer der Arbeitsschicht, offizieller Arbeitspausen und gegebenenfalls einzelner Tätigkeiten
- 5
Durchgeführte Messungen und Messergebnisse
Gewählte Messstrategie
Ortsfeste oder personengebundene Messung
Genaue Position des Mikrofons
Gegebenenfalls festzustellende Abweichungen von der üblichen Arbeitssituation
Messwerte LpAeq,T und LpCpeak für einzelne Tätigkeiten oder Stichprobenmesswerte
Zeitpunkt und Dauer der Messung
- 6
Endergebnisse
Lärmexpositionspegel für den repräsentativen Arbeitstag (LEX,8h) bzw. für die Arbeitswoche (LEX,40h)
Gegebenenfalls höchster Spitzenschalldruckpegel LpCpeak
Unsicherheit bzw. Genauigkeitsklasse der Ergebnisse
- 7
Beurteilung, gegebenenfalls Grenzwertvergleich, Schlussfolgerungen