DGUV Information 213-506 - Verfahren zur Bestimmung von Bis(chlormethyl)ether (BCME) (1,1'-Dichlordimethylether)

Online-Shop für Schriften

Jetzt bei uns im Shop bestellen

Jetzt bestellen

Abschnitt 4.1 - 4
Auswertung

4.1
Kalibrierung

Für BCME wird zur quantitativen Bestimmung die Ionenmasse m/z 79 verwendet [4], [5]. Als Kontrolle dient die korrespondierende Ionenmasse m/z 81, die im Chlorisotopenverhältnis mit einem Drittel der Intensität der Ionenmasse m/z 79 auftritt. Ist dies nicht der Fall, ist der Nachweis vom BCME gestört. Gegebenenfalls kann auf das Fragment der Ionenmasse m/z 49 zurückgegriffen werden. Die Ionenmasse m/z 49, die eine vergleichbare Intensität wie m/z 79 aufweist, besitzt häufig ein besseres Signal-Rausch-Verhältnis. Die Bestimmungsgrenze ändert sich hierdurch nicht signifikant. Von MIBK wird die Ionenmasse m/z 43 als interner Standard ausgewertet. Als Kontrolle dient die korrespondierende Ionenmasse m/z 58, die etwa 25 % der Intensität der Ionenmasse m/z 43 ausmacht. Ist dies nicht der Fall, ist der Nachweis von MIBK gestört.

Die Kalibrierkurve, ermittelt unter Verwendung der intensivsten Ionenmasse m/z 79 für BCME und m/z 43 für MIBK im Massenspektrum, die der einfachen, zehnfachen und einhundertfachen Bestimmungsgrenze für BCME entspricht, verläuft nicht linear. In der praktischen Anwendung wird mit einem Kalibrierpunkt bei der einfachen und der zehnfachen Bestimmungsgrenze der zu kontrollierende Konzentrationsbereich hinreichend linear abgedeckt.

Für jede gewählte Kalibriergas-Konzentration werden jeweils sechs Adsorptionsröhrchen unter Probenahmebedingungen mit 1 ml BCME-Kalibriergas und zusätzlich mit 1 ml MIBK-Kalibriergas beaufschlagt (siehe Abschnitt 2.1), mit Schutzkappen verschlossen und im automatischen Probengeber des Thermodesorbers plaziert. Diese Kalibrierröhrchen werden unter den in Abschnitt 3 angegebenen Arbeitsbedingungen analysiert. Für jede Kalibriergas-Konzentration werden die gewählten Kalibrier-Ionenmassen von BCME und MIBK automatisch registriert und die Peakflächen berechnet. Für die Ermittlung des Kalibrierfaktors werden die Mittelwerte aus den sechs einzelnen Bestimmungen verwendet.

Der Kalibrierfaktor wird mit Hilfe der erhaltenen Peakflächen von BCME und des internen Standards MIBK nach Formel (1) ermittelt:

(1)  bgi-505-6_formel01.jpg

Es bedeuten:

f= Kalibrierfaktor für BCME,
Fk= Peakfläche der BCME-Ionenmasse m/z 79 im Massenchromatogramm des Kalibrier-Röhrchens,
Fisk= Peakfläche der MIBK-Ionenmasse m/z 43 im Massenchromatogramm des Kalibrier-Röhrchens,
m= Masse des BCME, im Kalibriergasvolumen von 1 ml enthalten,
mis= Masse des MIBK, im Kalibriergasvolumen von 1 ml enthalten.

Unterscheiden sich die jeweiligen Kalibrierfaktoren für die beiden BCME-Kalibriermassen um weniger als 10 %, kann der Mittelwert verwendet werden. Bei einem Unterschied von >10 % aber < 30 % ist eine lineare Interpolation über den Auswertebereich erlaubt. Größere Unterschiede als angeführt weisen auf Gerätefehler hin und machen eine Überprüfung notwendig.

Wiederfindungsrate des Probenahmestandards MIBK:

Die Berechnung der Wiederfindungsrate erfolgt unter Verwendung der normierten Peakfläche von MIBK aus der Analyse des innerhalb einer Probenserie mitgeführten Kontrollröhrchens (siehe Abschnitt 3.1) und der normierten Peakfläche von MIBK aus der Analyse eines Proberöhrchens nach der Formel (2):

(2)  bgi-505-6_formel02.jpg

Es bedeuten:

η= Wiederfindungsrate,
Fis= Peakfläche der Ionenmasse m/z 43 des MIBK im Massenchromatogramm des Proberöhrchens (Abschnitt 4.2),
Fctr= Peakfläche der Ionenmasse m/z 43 des MIBK im Massenchromatogramm des Kontrollröhrchens.

Die Wiederfindungsrate von MIBK dient zur qualitativen Kontrolle des jeweiligen Probenahmevorgangs. Sie sollte mindestens 0,5 betragen. Eine schlechte Wiederfindungsrate weist auf Probleme bei der Probenahme hin.