DGUV Information 213-531 - Verfahren zur Bestimmung von lungengängigen Fasern - Lichtmikroskopisches Verfahren -

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Abschnitt 5.1 - 5 Beurteilung des Verfahrens
5.1 Messunsicherheit

Abweichungen der Messgröße (Faseranzahlkonzentration) vom wahren Wert können außer bei der Probenahme entstehen

  • bei der Probenpräparation (beim Handhaben und Schneiden der Filter, durch unsachgemäße Anwendung des Acetondampfes und des Glycerintriacetates),

  • bei der Auswertung (Geräteeinstellung, Auswahl der Zählfelder, Faserzählung),

  • bei der Bewertung von Aggregaten aus Fasern und isometrischen Partikeln,

  • durch zufallsbedingte Streuungen der Messergebnisse aufgrund der Zählstatistik,

  • durch die Verunreinigung der Messfilter (Blindwerte).

Die optimale Faserbelegungsdichte liegt im Bereich von etwa 100 bis 1.000 Fasern/mm2. Hohe Anteile nicht faserförmiger Partikel beeinträchtigen jedoch die Auswertung, da sie diese stören und Fasern überdecken können. Mehr als 100 Fasern zu zählen verbessert die Präzision nur unwesentlich, darunter wird sie zunehmend schlechter, wie die Tabelle 2 zeigt [1].

Tabelle 2:
Typische Variationskoeffizienten (Intralaborwerte) beim Zählen von n Fasern [1]

nTypischer Variationskoeffizient (%)
549
1037
2030
5025
8023
10022
20021

Die Werte in oben stehender Tabelle gelten für erfahrene Auswertepersonen in einem Labor, das Qualitätssicherungsmaßnahmen, z. B. in Form der Durchführung von wiederkehrenden Vergleichszählungen und regelmäßiger Teilnahme an Ringversuchen, anwendet.

Es ist zu beachten, dass gerade bei kurzer Probenahmedauer der Vertrauensbereich der Messwerte sehr groß sein kann.

Der 95%-Vertrauensbereich für die Faseranzahlkonzentration aufgrund der Zählstatistik kann mittels der Poisson-Verteilung abgeschätzt werden (siehe Tabelle im Anhang 1). Zur Berechnung des Vertrauensbereiches werden in der in Abschnitt 4.4 angegebenen Formel die zu der gefundenen Faserzahl ni gehörenden Vertrauensgrenzen λU und λO eingesetzt.